Start Erzgebirge Annaberg: Einbrecher kam von der Polizei
Artikel von: Sven Günther
15.02.2017

Annaberg: Einbrecher kam von der Polizei

Mittels eines Kamerasystems, dass Bilder sofort aufs Handy überträgt, konnte der Hausbesitzer den Einbrecher auf frischer Tat überwältigen. Symbolbild: pixabay.com

Hausbesitzer konnte Judo – Ganove rief nach Polizei

Von Sven Günther
Annaberg-Buchholz. Nach der Meldung, dass ein Ganove am 14. Februar bei einem Einbruch in ein Eigenheim an der Straße Im Talgrund vom Hausbesitzer überwältigt worden war ( https://www.regionalspiegel-sachsen.de/hausbesitzer-stoppt-einbrecher/) , sprachen wir mit dem Mann, der den Kerl die Polizei übergab.

So erfuhr www.wochenendspiegel.de, dass es sich um einen Tschechen handelt, der schon morgens am Grenzübergang geschnappt und zum Polizeirevier nach Annaberg-Buchholz gebracht worden war. Dort stellten die Beamten die Personalien fest, ließen den etwa 40 Jahre alten Mann dann laufen.
Er lief in die Straße Am Talgrund, schaute sich das Haus an, in das er einzubrechen gedachte. Was er nicht bemerkte: Der Besitzer, ein Rettungsassistent des Roten Kreuzes, hatte Kameras installiert, die jede verdächtige Bewegung sofort auf das Handy übertragen.
So sah er, wie der Kerl um das Haus schlich, in Fenster schaute, zur Terrasse ging, die Scheibe mit einem Stein einwarf und die Tür öffnete. Der Hauseigentümer: “In diesem Moment habe ich die Polizei alarmiert. Großes Lob: Die Beamten brauchten nur wenige Minuten bis zum Tatort.”
Doch er war noch schneller, fuhr zur Tatzeit mit seinem Rettungswagen durch Annaberg-Buchholz und hatte keinen Patienten im Wagen. Er erzählt: “Zusammen mit meiner Kollegin konnte ich den Einbrecher im Flur stellen. Sein Pech war, dass ich acht Jahre Judoausbildung habe. So konnte ich ihn überwältigen.”
Der Ganove rief sogar selbst nach der Polizei, als ihn der Hausbesitzer fest im Griff hatte. Die Beamten nahmen ihn wieder mit aufs Revier, prüfen jetzt, ob er auch für zwei Wohnungseinbrüche in Bärenstein verantwortlich ist.

Update 15.18 Uhr:

Auf Antrag der Chemnitzer Staatsanwaltschaft erließ ein Ermittlungsrichter am zuständigen Amtsgericht Haftbefehl gegen den Beschuldigten. Der 41-Jährige befindet sich nunmehr in einer Justizvollzugsanstalt.