Artikel von: Sven Günther
11.11.2015
Asyl: Weniger wird mehr!
Der Druck steigt!
Von Sven Günther
Annaberg-Buchholz. Verwirrung um eine Pressemitteilung der Landesdirektion. In ihr heißt es: “Die Zentrale Ausländerbehörde des Freistaates Sachsen hat die Landräte und Oberbürgermeister des Freistaates mit einem Schreiben auf eine gegenüber früheren Mitteilungen wachsende Zahl der notwendigen Unterbringung von Asylbewerbern in ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen in den nächsten Wochen vorbereitet.”
Und weiter: “Hintergrund ist der weiterhin starke und über alle bisherigen Prognosen hinausgehende Anstieg der Asylbewerberzahlen in Deutschland und Sachsen in den vergangenen Monaten. Im laufenden Jahr sind bisher rund 45.000 Asylbewerber in Sachsen aufgenommen worden, ca. 14.400 davon allein im Oktober.”
Auf Nachfrage erfuhr man, dass man im August davon ausgegangen war, dass der Erzgebirgskreis laut Königssteiner Schlüssel 3509 Menschen wird aufnehmen müssen. In der Pressemitteilung geht man nun aber von 3209 aus, was sogar 300 weniger sind!
WochenSpiegel wollte wissen, weshalb dann von einer Zunahme gesprochen wird. Jana Klein, die stellvertretende Pressesprecherin der Landesdirektion: “Es geht um die wöchentlichen Zahlen, die sich erhöhen. Die Gesamtzahl sinkt sachsenweit um 3718 auf 37 082 Personen Da die bisher erfolgten Zuweisungen jedoch hinter den angekündigten Zahlen zurückblieben, ist nun eine verstärkte Zuteilung erforderlich.”
Aus weniger wird also mehr! Konkret heißt das für den Erzgebirgskreis: Kamen im gesamten September 202 und im kompletten Oktober 407 Asylbewerber an, werden es in der 47. Kalenderwoche 98, in der 48. dann 147 und in der 49. und 50. immerhin je 196 Flüchtlinge sein. Bis zum Jahresende steigen die Zahlen immer weiter an: In der 51. und 52. KW kommen je 245 und in der 53. KW gar 294 Menschen.
Kurz: Bis zum Jahresende muss der Landkreis 1323 Personen unterbringen. Eine Zahl, die nur mit größten Schwierigkeiten zu schaffen sein wird.
Erst vor wenigen Tagen hatte Frank Vogel gemeinsam mit allen sächsischen Landräten identische Briefe an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Vize-Kanzler Gabriel geschrieben. Die CDU-Landesgruppe Sachsen im Bundestag schlug sich auf die Seite von Innenminister Thomas de Maizière, der den Familiennachzug für Syrer beschränken möchte.
www.wochenendspiegel.de berichtet. Die entsprechenden Artikel finden Sie hier:
