Start Vogtland Auch das noch: Crashtest-Dummys sind frauenfeindlich!
Artikel von: Sven Günther
17.02.2020

Auch das noch: Crashtest-Dummys sind frauenfeindlich!

Volvo-Crashtest: alles vorbei, der Dummy hat Feierabend bis zum nächsten Mal. Experten stellen jetzt fest: Crastext-Dummys sind frauenfeindlich. Foto: Auto-Medienportal.Net

Crashtest-Dummys sind zu männlich!

Von Sven Günther
Region. Wieder fällt eine Bastion auf dem Weg zum Matriarchat. Nachdem Frauen nicht nur hand-, fuß-, volley- und basketballen, sondern auch gewichtheben, ringen, boxen und skispringen, außerhalb des Sports bundes- und europaregieren, schon längst tischlern, dachdecken, panzerfahren oder kampfjetfliegen, haben Unfallforschung der Versicherer (UDV) jetzt herausgefunden, dass sich bei den Crashtest-Dummys schnellstmöglich etwas ändern muss.

Denn es steht fest: Die Unfallpuppen sind frauenfeindlich!

Bei den Simulationen kommen vorwiegend „männliche“ Crash-Test-Dummys zum Einsatz, wie das Automedienportal berichtet. Dort heißt es weiter: “Die Geschlechterungleichheit bei Crashtests erweist sich als nachteilig für die Damen. Denn aufgrund maskulin-orientierter Ergonomie und Sicherheitstechnik in Autos, die anhand von männlichen Dummies entwickelt wurden, erleiden Frauen bei Unfällen oft schwerere Verletzungen und sterben häufiger in Verkehrsunfällen als Männer. Und das obwohl Männer häufiger in Autounfälle verwickelt sind.”

Die Folge der männlichen Dummy-Dominanz: Die Sicherheits-Technik in Autos ist nicht optimal auf Frauen abgestimmt.

Siegfried Brockmann, der Chef der Unfallforschung der deutschen Versicherungen, fordert laut Automedienportal, dass zum Schutz kleinerer Autofahrerinnen und Autofahrer die Ergonomie in den Fahrzeugen deutlich verbessert werden müsse. Er plädiere unter anderem für verstellbare Pedale und Lenkräder sowie für spezielle Knie-Airbags als Aufpralldämpfer.

Auch der ADAC stellte bei entsprechenden Tests fest, dass Personen mit einer anderen Statur als der „Durchschnitts-Dummy“ in Autos einem deutlich höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt sind. Dieses betrifft nach den Erkenntnissen der Unfallforscher des Automobilclubs über Füße, Knie, Oberschenkel und Becken hinaus auch den Brustbereich. Demnach ist die Gefahr gravierender bis lebensbedrohlicher Brustverletzungen bei Unfällen für Frauen um 30 Prozent größer als für Männer.

Wie Automedienportal berichtet, machen Tests deutlich, dass sich mit frauengerecht angeordneten Pedalen, die eine mittlere Sitzposition zum Lenkrad ermöglichen, aufgrund des größeren Abstands zum Armaturenbrett die Belastungswerte für die Extremitäten von Frauen und kleineren Menschen um das Fünffach senken lassen. Deshalb sollten zukünftig mehr weibliche Dummies bei den Crash-Tests zum Einsatz kommen, fordern Sicherheitsexperten.

Fazit: Ob Mann ringende, gewichthebende oder panzerfahrende Frauen braucht, ist offen. Dass bei Crashtests auf die Sicherheit weiblicher Fahrer besser geachtet werden sollte, ist unstrittig. Und immerhin: Es profitieren ja auch kleine Männer davon….