Start Vogtland Audi zu tief, zu breit und viel zu laut
Artikel von: Sven Günther
03.04.2020

Audi zu tief, zu breit und viel zu laut

Der orignale Auspuff des Audi. 97 Db im Standgas. Laut wie eine Holzfräse. Foto: Polizei

Erst hören, dann sehen!

Chemnitz. Sie hörten ihn erst, dann sahen sie ihn…

Polizisten waren am Mittwoch (1. April) auf der Zwickauer Straße unterwegs, griffen sich gegen 11.40 Uhr an die Ohren: Was ist denn das für ein Lärm? Sie sahen die Ursache Sekunden später: Einen Audi, der breit tiefergelegt über den Asphalt rollte.
Stop! Polizei! Hinzugerufene Spezialisten der Verkehrspolizei schrieben einen Mängelschein, der 15 Tuning-Verstöße erfasste.

Am ohrenscheinlichsten die Lautstärke. Die darf im Stand 85 Dezibel nicht überschreiten. Beim Audi wurden 97 gemessen, was dem Geräusch einer Holzfräse entspricht. Tritt der Fahrer aufs Gas, reißt man sicher die Schmerzgrenze (120 Dezibel) und kommt schnelle zum Flugzeugstart mit 140 Dezibel.

Im Rahmen der Überprüfung stellten die Beamten 15 technische Mängel bei dem Audi fest. So unter anderen defekte lichttechnische Einrichtungen, unzulässige Spurverbreiterungen, einen nicht typgeprüften Sportkatalysator, selbst gebastelten Turbolader sowie Ladeluftkühlereinheit bis hin zu einem Rohr anstelle des Mittelschalldämpfers. Auch die Standgeräuschmessung überschritt den maximal zulässigen Wert

Infolge der Tieferlegung, die das Fahrzeug auf der Fahrbahn aufsetzen ließ, als auch angeschliffener Reifen (Reifen/Radhauskante) sowie der Änderung der Abgasanlage, was die erhebliche Überschreitung des Standgeräuschvergleichswertes zur Folge hatte, wurde der Audi stillgelegt. Es erfolgte die Untersagung der Weiterfahrt.
Der 29-jährige Fahrzeugführer muss nun mit einem Bußgeld von etwa 250 Euro und einem Punkt im Verkehrszentralregister rechnen. Zudem kommen auf ihn die Kosten der DEKRA-Untersuchung sowie gegebenenfalls der Wiederzulassung inklusive Vollgutachten zu.