Start Mittelsachsen Aus Turnhalle wird ein Archiv
Artikel von: Uwe Wolf
14.09.2016

Aus Turnhalle wird ein Archiv

Archivleiterin Angela Brehm mit Bürgermeister Dieter Greysinger an einer alten Kamera aus dem einstigen Barkaswerken. Die Kamera ist ebenfalls im Archiv zu sehen. Foto: Uwe Wolf
Archivleiterin Angela Brehm mit Bürgermeister Dieter Greysinger an einer alten Kamera aus dem einstigen Barkaswerken. Die Kamera ist ebenfalls im Archiv zu sehen. Foto: Uwe Wolf

Hainichen. Noch sind die Regalanlagen im neuen Hainichener Archiv leer. In den nächsten Wochen werden sie sich schrittweise mit Akten des Stadtarchivs füllen. Das neue Archib entstand in der ehemaligen Turnhalle Turnerstraße und bietet für die Unterbringung der Akten optimale Bedingungen. Die widrigen Bedingungen, die im Stadtarchiv über viele Jahre geherrscht hatten, gehören damit endgültig der Vergangenheit an. Mehrere Räume in verschiedenen Etagen des Rathauses wurden zur Aufbewahrung wichtiger zeitgeschichtlicher Dokumente, aber auch laufender Akten der Verwaltungsarbeit genutzt.

“Der neue Standort des Stadtarchivs war nicht unumstritten. Während mehrere Stadträte der CDU-Fraktion gerne das ehemalige Amtsgericht erworben hätten um dort das Archiv unterzubringen, war es mein Wunsch, das Archiv in der ehemaligen Stadtmühle neben dem Tuchmacherhaus bzw. im Fischerkaufhaus unterzubringen um damit unansehnliche Gebäude in der Innenstadt aufzuwerten, wie dies bereits bei der Errichtung des Schulzentrums der Fall war”, so Bürgermeister Dieter Greysinger zur Eröffnung des neuen Archivs.

Letztendlich siegte die finanzielle Einsicht und ein Machtwort des Kämmerers, um diese Diskussionen zu beenden und die Idee der Verwaltung, die leer stehende altehrwürdige Turnhalle, die ohnehin im Gebäudebestand der Stadt Hainichen war, als Archiv und Bauhoflager zu nutzen. Die Turnhalle befand sich nicht mehr in Betrieb. Ihr Zustand war alles andere als gut. Zwar war das Gebäude an Vereine verpachtet, doch diese hatten auch kein Geld, das Objekt zu unterhalten beziehungsweise auf Vordermann zu bringen.

Somit wurde die Tunrhalle zu einem Archiv umgebaut, dessen Regalräume klimatisiert sind.  Auch ein Fahrstuhl wurde in das Gebäude eingebaut. Neben der Komplettsanierung des Gebäudes zum Archiv und Bauhoflagers entstand auch eine größere Freifläche vor dem Gebäude, die als Aufstellfläche z. B. für den Mammographiebus genutzt werden kann. “Die finanziellen Dimensionen des Bauvorhabens waren enorm. Die Umbaukosten des Gebäudes betrugen insgesamt 1.046.415 €, davon rund 193.000 € Planungskosten. Der Eigenanteil der Stadt Hainichen betrug 453.446 €, die restlichen  knapp 600.000 € wurden in Form von Fördermitteln durch die Bundesrepublik Deutschland bzw. den Freistaat Sachsen bereitgestellt”, erklärte Greysinger.

Sahnestück für die jüngeren Bewohner der Gellertstadt ist sicherlich der neu errichtete Bolzplatz samt Abenteuerspielplatz und Pavillon. Dieser kann bereits seit Ende 2015 genutzt werden.  Auch der Bau der Außenanlagen und des Bolzplatzes wurden gefördert. Während die 73.000 € teure Außenanlage zu 2/3 von Bund und Freistaat gefördert wurde (städtischer Eigenanteil 24.357 €) kostete der Bolzplatz samt Abenteuerspielplatz und Pavillon 177.433 €.  Auch hierfür gab es eine 2/3 Förderung. Der städtische Eigenanteil hierfür beträgt 59.144 €. Besonderer Dank gilt beim Bolzplatz der Familie Malchow aus Hainichen. Sie kümmern sich mit sehr viel Engagement um die Sauberkeit auf dem Areal. Mit dem Ab- und Aufsperren sorgen sie dafür, dass dort keine nächtlichen Trinkorgien mit hohen Zerstörungspotential abgehalten werden können. uw