Start Chemnitz Bärenstarkes Comeback der NINERS
Artikel von: Redaktion
23.01.2017

Bärenstarkes Comeback der NINERS

Foto: Archiv

Die NINERS Chemnitz haben am Samstagabend auf sensationelle Weise den nächsten Saisonsieg errungen und so den vierten Tabellenplatz gefestigt. Vor fast 1.800 Zuschauern lag man in der heimischen Richard-Hartmann-Halle gegen die furios aufspielenden RheinStars Köln zwischenzeitlich schon 13 Punkte hinten. Doch nach dem Seitenwechsel gelang eine beeindruckende Aufholjagd, die man letztlich mit einem höchst verdienten 75:67-Erfolg krönte.

„Der Gegner hat uns heute alles abverlangt, aber wir konnten das Match mit einer grandiosen kämpferischen Leistung doch noch drehen“, freute sich NINERS-Coach Rodrigo Pastore. Der Argentinier hatte bereits vor der Partie gewarnt, dass die RheinStars, welche acht ihrer letzten elf Spiele gewannen, nur schwer zu schlagen sein würden. Dies stellten sie dann auch gleich von der ersten Sekunde an unter Beweis und gingen dank ihres US-Trios Hugh Robertson, Richard Williams und Anthony King schnell mit
10:4 in Front.

Chemnitz fand dagegen kaum ins Match, leistete sich zahlreiche unnötige Ballverluste und bekam defensiv keinerlei Zugriff auf die variablen Gäste. So musste man mit einem 14:22-Rückstand in die erste Viertelpause gehen und auch der nächste Abschnitt versprach kaum Besserung. Zwar verkürzten Chris Carter, Joe Lawson und Craig Bradshaw zunächst auf 20:26, doch 2.16-Meter-Centerhüne Dennis Heinzmann sowie Jelani Hewitt sorgten wenig später mit ihren Treffern zum 35:22 für die höchste Kölner Führung des
Abends.

Nur einigen beherzten Einzelaktionen von Malte Ziegenhagen, Virgil Matthews und Joe Lawson war es zu verdanken, dass die Punktedifferenz zur Halbzeit dann doch wieder im einstelligen Bereich lag (32:41). In diesem Moment hätten wohl nicht viele Zuschauer auf Chemnitz gesetzt, aber die NINERS packten nach der Pause ihr Kämpferherz aus. Hinten bot man Köln nun endlich Paroli und vorn zeigten die Pastore-Mannen fortan eben jenen Teambasketball, der sie diese Saison auszeichnet. So machte die Orange Army binnen fünf Minuten den Rückstand wett und ging durch Ziegenhagens Freiwürfe erstmals in Führung (44:43).

Allerdings ließen sich die Gäste nicht schocken und konterten ihrerseits über Robertson und King, welche Köln einen neuerlichen Acht-Punkte-Vorsprung bescherten (46:54). Mit dem Publikum im Rücken holte Chemnitz jedoch umgehend zum nächsten Schlag aus. Daniel Mixich vom Perimeter, Stefan Wess am Brett und Bradshaw per „Buzzerbeater-Dreier“ – schon war man Ende des dritten Viertels erneut auf 54:56 dran.

Wie Bradshaw seinen Treffer enthusiastisch vor den Fans feierte, unterstrich nicht nur, dass er perfekt nach Chemnitz passt, sondern auch, dass die NINERS bis in die Haarspitzen motiviert waren und jenes Match unbedingt drehen wollten. Folgerichtig ließ man sich auch nicht beirren, als Lennart Steffen den Schlussabschnitt mit einem erfolgreichen Dreier für die RheinStars eröffnete. Stattdessen hatten Carter, Martin Seiferth sowie Matthews die passende Antwort parat und brachten die NINERS mit 61:59 in Front.

Beide Teams lieferten sich jetzt einen verbissenen Kampf und gestalteten die Partie bis zum Stand von 64:64 völlig ausgeglichen. Dann aber gelang Joe Lawson das vielleicht entscheidende Statement. Der Chemnitzer Koloss tankte sich vom Perimeter bis zum Brett durch und stopfte das Leder humorlos durch die Reuse. Auf den krachenden Dunk ließ Fleischmann einen filigranen Korbleger folgen und wenig später stellte sein Kapitänskollege Matthews mit eiskalten Freiwürfen zum 70:64 die Weichen endgültig auf Sieg.

Die Hartmann-Halle kochte, doch ein Highlight hatte sich der 33-Jährige noch aufgehoben. Als Kölns bester Akteur, Hugh Robertson, einen wilden Wurf vergab, schnappte sich Matthews den Ball, stürmte übers ganze Feld und setzte mit seinem ersten Slamdunk in dieser Saison den krönenden Schlusspunkt unter eine nervenaufreibende Partie, welche Chemnitz einen hart erkämpften Sieg bescherte.