Start Zwickau BAUEN IN ZWICKAU UND UMGEBUNG: SO KLAPPT'S MIT DEM TRAUM VOM EIGENHEIM
Artikel von: Redaktion
10.05.2019

BAUEN IN ZWICKAU UND UMGEBUNG: SO KLAPPT’S MIT DEM TRAUM VOM EIGENHEIM

Foto: fotolia.com – DanBu.Berlin

Viele Familien suchen im Raum Zwickau und Umgebung verzweifelt nach einem Bauplatz für ihr Eigenheim. Doch die sind rar. Die Stadt Zwickau will Abhilfe schaffen: Mit den jüngsten Bebauungsplänen beispielsweise in Marienthal und Eckersbach will die Stadt einen Schritt vorangehen. Weitere Baugebiete sind in Planung, so dass in den nächsten Jahren insgesamt 13 Baugebiete mit mehr als 200 Bauplätzen im Stadtgebiet ausgewiesen werden könnten.

Auch im Landkreis suchen viele junge Familien nach Bauplätzen. Günstigere Grundstückspreise, größere Grundstücke und eine weniger dichte Bebauung wie im Stadtgebiet sind die Hauptargumente, im Umland nach Baugrundstücken zu suchen. Während im Stadtgebiet Grundstückspreise zwischen 50 und 150 € pro Quadratmeter aufgerufen werden, liegen die Preise im Umland bei etwa 20 bis 90 €.

ERSCHLIESSUNGSKOSTEN NICHT UNTERSCHÄTZEN

Mit dem Kauf eines Grundstücks allein ist es aber nicht getan, denn Wasser, Strom und die Kanalisation müssen an das Grundstück angeschlossen werden, sprich an die Versorgungsnetze. Zu dieser technischen Erschließung kommt die verkehrstechnische hinzu, also Straßen, Gehwege, Straßenbeleuchtung und alles Weitere, was zur Infrastruktur dazugehört.  Der Telefon-, Internet- und ggf. Kabelanschluss sind weitere Extraposten, die man hinzurechnen muss. Die Höhe der Erschließungskosten hängt von der Lage des Grundstücks ab.

Bei einem alleinstehenden Grundstück im ländlichen Raum außerhalb eines erschlossenen Baugebietes liegen die Hauptanschlussstellen möglicherweise sehr weit entfernt. Wenn zudem noch eine Straße gebaut werden muss, kann die Erschließung teuer werden. In neuen Wohngebieten, die bereits von der Stadt oder der Gemeinde ausgewiesen wurden, hat man in der Regel bereits dafür gesorgt, dass alle nötigen Anschlüsse zugänglich sind bzw. das Grundstück bereits komplett erschlossen wurde, so dass gar keine gesonderten Erschließungskosten mehr anfallen. Im Baugesetzbuch ist die Kostenaufteilung für die einzelnen Grundstücke in einem Wohngebiet genau geregelt.

Mit diesen Beträgen für die Erschließung müssen Bauherren in etwa rechnen:

  • Strom: ca 2000 – 3000 €
  • Gas: ca. 2000 € (falls gewünscht)
  • Wasser: ca. 2000 – 5000 €
  • Telefon/Internet/Kabelanschluss: ca. 300 €
  • Abwasser: ca. 1500 – 3000 €, abhängig von der Wohnfläche

Für die Vermessung und das Baugrundgutachten fallen weitere Kosten an, manchmal ist auch ein Bodengutachten nötig. Man rechnet hier mit ca. 2000 – 3500 €.

Für die Bebauung eines Grundstücks gelten diverse Vorschriften, die in der sächsischen Bauordnung geregelt sind. Von Städten und Gemeinden wird zu Baugrundstücken auch aus dem Bebauungsplan ersichtlich, was wie gebaut werden darf.

BAUFINANZIERUNG LEICHT GEMACHT

Foto: fotolia.com – marcus_hofmann

Besonders die Finanzierung des Eigenheims ist ein Kapitel für sich. Mit ausreichendem und gesichertem Einkommen bestehen für kreditgebende Banken oft keine Bedenken bezüglich der Kreditvergabe. Die Zinssätze können aber von Bank zu Bank sehr unterschiedlich sein. Über Vergleichsportale im Internet können zukünftige Bauherren oft einen günstigeren Kredit finden als bei der Hausbank. Man sollte aber auch Förderkredite und Zuschüsse beispielsweise von der KfW nicht außer Acht lassen. Gerade für energieeffizientes Bauen werden hohe Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen gewährt. Die Kreditvergabe erfolgt hier nicht direkt über die KfW, sondern in der Regel über die Hausbank. Wer negative Schufa-Einträge hat, muss mit höheren Zinsen rechnen. Aber auch hier helfen Vergleichsportale im Internet, eine passende und vor allem seriöse Lösung zu finden.

Wichtig ist vor allem das passende Verhältnis zwischen Zinsen und Tilgung. Selbst bei hohen Zinsen kann eine höhere monatliche Tilgungsrate effektiver und günstiger sein als ein Kredit mit niedrigen Zinsen und einer langen Laufzeit. Die Kosten für einen Kredit hängen auch von der Zinsbindungsfrist ab: Je länger die Zinsbindung, desto höher sind in der Regel die Zinssätze. Über die Tilgungsraten und die Laufzeit des Kredits sollte man sich ausreichend Gedanken machen und genau abwägen, wie viel man im Monat für die Rückzahlung des Kredits aufbringen kann.

Einen Überblick darüber, wie sich die Länge der Kreditlaufzeit auf die Raten und den Zinssatz auswirken, bieten Baufinanzierungsrechner. Hier kann man seine Wunschfinanzierung auf einen Blick checken, ohne lange rechnen zu müssen und sie so lange anpassen, bis man die ideale Form gefunden hat. Aber auch andere Faktoren sind bei einem Baukredit wichtig, denn man sollte sich neben der Zinsbindung auch Regelungen zu Sondertilgung und Vorfälligkeitsentschädigung genauer ansehen.

Eine tilgungsfreie Anlaufzeit des Kreditvertrages kann sinnvoll sein, wenn mit dem Hausbau weitere Kosten entstehen, die die eigene Liquidität schmälern, jedoch erhöhen sich dadurch die Zinsen und damit die Rückzahlungsraten bzw. die Laufzeit des Baukredits. Hier sollte man abwägen und genau nachrechnen.

Bei veränderten Zinssätzen empfiehlt sich nach einer gewissen Laufzeit eines Kreditvertrages möglicherweise eine Umschuldung. Wer sich nicht sicher ist, unter welchen Voraussetzungen und zu welchen Konditionen ein bestehender Kreditvertrag umgeschuldet werden kann, ist mit einer Beratung durch die Verbraucherzentrale Sachsen auf der sicheren Seite.

Flexibilität ist bei einem Baukredit ohnehin angebracht. Die oft langfristigen Verträge sollten verändernden Lebensumständen angepasst werden können. Dazu gehören die spätere Anpassung von Kreditraten genauso dazu wie Sondertilgungsraten ohne Zusatzkosten.  Sinnvoll ist auch eine ausreichende Absicherung von Einkommensausfällen.

Zwar werden häufig Kredite angeboten, die im Falle von Arbeitslosigkeit beitragsfrei weiterlaufen, jedoch ist diese Leistung nicht kostenlos. Sinnvoller wären da eine Lebensversicherung mit Todesfallschutz, und auch eine Krankentagegeldversicherung, die bei längerer Krankheit ein dadurch geringeres Einkommen und anfallende Krankheitskosten absichert, kann sich rechnen.