Start Erzgebirge Bewiesen! Unser Geld ist weniger wert
Artikel von: Sven Günther
16.09.2015

Bewiesen! Unser Geld ist weniger wert

Ernüchternde Zahlenspiele…

Von Sven Günther
Kamenz. Der wichtigste Satz kommt zum Schluss: “Zusammenfassend kann die Frage, wieviel 1991 verdient wurde, folgender-maßen beantwortet werden: trotz des nominal geringeren Verdienstes konnte man 1991 für einen (umgerechneten) Euro rund ein Drittel mehr kaufen, als dies im Jahr 2014 der Fall war.” So endet die Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes Kamenz zum Thema: “25 Jahre Verdienstentwicklung in Sachsen – wie viel wurde nach Einführung der D-Mark verdient und wie viel heute?”

Dabei sieht es auf den ersten Blick ins Zahlenwerk gut aus. Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers im Produzierenden Gewerbe, Hande, sowie Kredit- und Versicherungsgewerbe belief sich 1991 auf umgerechnet 981 Euro. Bis zum Jahr 2000 hatte sich der durchschnittliche Betrag bereits auf 1957 Euro verdoppelt. Weitere sechs Jahre später stieg er noch einmal um reichlich ein Sechstel (15 Prozent) auf 2260 Euro.Das Problem: Die Statistiker sprechen immer vom Durchschnitt, was alle Arbeitnehmer einschließt – vom Firmenchef bis zum Hilfsarbeiter. Vom Facharbeiter bei Volkswagen bis zum Männelmacher im Erzgebirge. Man kennt den Spruch: “Der Dorfteich war im Schnitt ‘nen Meter tief – und trotzdem ist die Kuh ersoffen…”
So sind auch die Zahlen einzuordnen, die ab dem Jahr 2007 erfasst wurden, nachdem dem Produzierenden Gewerbe weitere Dienstleistungsbereiche in die Verdiensterhebung einbezogen wurden. Von 2342 Euro (2007) stieg der Bruttomonatsverdienst auf 2756 Euro im letzten Jahr. Logisch: Auch das sind Durchschnitteswerte.
Spätestens beim Fakt, dass man 1991 für einen Euro mehr kaufen konnte als heute, macht sich Ernüchterung breit!