Start Mittelsachsen Botanische Führung im Kloster Altzella: Vom Unkraut zum Heilkraut
Artikel von: Constanze Lenk
30.05.2019

Botanische Führung im Kloster Altzella: Vom Unkraut zum Heilkraut

Kräuterfachfrau Koreen Vetter unternimmt am 2. Juni, um 15.00 Uhr wieder ihren Kräuterspaziergang durch den Klosterpark Altzella. Sie nimmt Interessierte mit auf die Suche nach dem grünen Gold der Mönche. Sowohl im romantischen Park als auch auf den Wiesen werden dann bekannte Kräuterpflanzen und vermeintliches Unkraut gefunden. Selbst zu Letzterem hat die Kräuterspezialistin so manchen praktischen Verwendungszweck zu verraten. Um Anmeldung wird unter Telefon 035242 50435 gebeten

Hier noch Tipps zum Sammeln der Heilkräuter am Wegesrand
Die Natur bietet zahlreiche Heilkräuter am Wegesrand. Doch Vorsicht: Gerade bei unwissenden Kräutersammlern kommt es häufig zu Verwechslungen bei der Heilpflanzensuche. Daher sollte man bei der Suche und der Zubereitung der Heilpflanzen und -kräuter vorsichtig sein, die Pflanzen mit Abbildungen vergleichen und auf ihren charakteristischen Geruch achten.
Die Heilpflanzensuche sollte immer abseits von vielbefahrenen Straßen und Feldern stattfinden, da sonst die Pflanzen durch Auspuffgase oder Dünger und Pflanzenschutzmittel belastet sind. Heilpflanzen mit besonders hoch konzentrierten wirksamen Inhaltsstoffen werden für den pharmazeutischen Gebrauch speziell angepflanzt und unterscheiden sich oft von Gartenzüchtungen. Wer die Pflanzen ohne Verwechslungsgefahr kennenlernen möchte, sollte eine geführte botanische Wanderung durch die Natur machen.
Salbei (Frühjahr bis Herbst)
Schon ihr lateinischer Name Salvia offizinalis (von salvare = heilen) gibt Aufschluss über die Fähigkeiten dieser Pflanze. Als Küchengewürz geschätzt, wirkt Salbei auch entzündungshemmend und ist daher bei Halsschmerzen ein bevorzugtes Mittel. Weiterhin kann es die Schweißbildung verringern. Aus den Blättern gekochter Tee kann nicht nur getrunken und gegurgelt werden, sondern zum Beispiel auch in Form von Fußwaschungen Abhilfe schaffen. Die Pflanze wirkt aufgrund ihrer Inhaltsstoffe antioxidativ und antimikrobiell. Am besten werden die Salbeiblätter vor der Blüte im Mai und Juni geerntet, da haben sie die höchste Wirkstoffkonzentration.
Kamille (Juni bis August)
Am Wegesrand erkennt man die echte Kamille leicht. Zerteilt man die Blütenköpfchen, ist der Blütenboden innen hohl. Kamille wird meist bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Für einen Tee kann man einfach die Blüten in kochendem Wasser 10 Minuten ziehen lassen. Bei Mundentzündungen kann mit dem Tee auch gegurgelt werden. Kamille eignet sich weiterhin für Dampfbäder bei Erkältungen. Als Inhalation lindert sie Entzündungen der Stirnhöhle und verbessert nebenbei das Hautbild. Hierfür nimmt man eine Handvoll Kamillenblüten und übergießt sie in einer Schale mit kochendem Wasser. Dann setzt man sich fünf bis zehn Minuten mit einem Handtuch über dem Kopf darüber und atmet den Dampf ein. Bei Fieber sollte man von der Inhalation jedoch absehen.
Brennnessel (April bis September)
Brennnessel sollte man aufgrund seiner Brennhaare nur mit Handschuhen ernten, aber es lohnt sich. Als Tee zubereitet und getrunken erhöht sie die Harnmenge. So unterstützt sie bei entzündlichen Erkrankungen die Durchspülung der ableitenden Harnwege und hilft, Nierengrieß vorzubeugen. Weiterhin kann Brennnessel zur unterstützenden Behandlung bei rheumatischen Beschwerden, wie Muskel- oder Gelenkschmerzen, angewendet werden. Bei Wassereinlagerungen, die aufgrund eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit entstanden sind, wirkt die Pflanze allerdings nicht. Hier sollte auf die Durchspülungstherapie ganz verzichtet werden.
Baldrian (August bis Oktober)
Als Doldengewächs macht Baldrian durch seine rosa, wohlriechenden Blüten auf sich aufmerksam. Wie Johanniskraut ist er für seine beruhigende Wirkung bekannt. Meist wird bei Baldrian aber nur die Wurzel verwendet. Ihr Geruch wird allerdings als unangenehm empfunden, weshalb Baldrian in Fertigarzneimitteln häufig geruchsneutral verarbeitet wird. Für einen Tee sollten etwa ein bis zwei Teelöffel der geschnittenen Wurzel mit Wasser übergossen und mindestens 10 bis 15 Minuten ziehen gelassen werden. Wer einen milderen Geschmack bevorzugt, kann auch die Blüten für einen Tee verwenden. Die Wurzel sollte erst nach der Blütezeit geerntet werden.
Baldrian kann auch als Badezusatz verwendet werden, wenn der charakteristische Geruch nicht als unangenehm empfunden wird. Für ein Vollbad werden 100 Gramm Baldrianwurzel benötigt. Die Wassertemperatur sollte 37 Grad nicht überschreiten und die Badedauer 10 bis 20 Minuten betragen.
über und atmet den Dampf ein. Bei Fieber sollte man von der Inhalation jedoch absehen.