Start Erzgebirge Brachialer Bruch! Wir zeigen die "Tat-Waffe"
Artikel von: Sven Günther
08.01.2016

Brachialer Bruch! Wir zeigen die “Tat-Waffe”

Die kleine Johanna sitzt auf der Motorhaube des dunkelgrünen VW Passat 35 i, der von Einbrechern als Tatwaffen benutzt worden ist. Foto: Privat

Autoschlüssel aus Spind gestohlen

Von Sven Günther
Annaberg-Buchholz. Nachdem www.wochenendspiegel.de über den brachialen Einbruch in ein Telefongeschäft im Erzgebirgscenter berichtet hatte (https://www.wochenendspiegel.de/brachialer-bruch/), gab es im Internet viele Reaktionen. Schließlich meldete sich auch Christian Striezel aus Zwönitz. Der Mann, dem der Passat gehört, mit dem die Täter durch die Tür gerammt sind.  Striezel: “Ich bin an diesem Tag ganz normal zu Nachtschicht gefahren, habe den Wagen gegen 21.30 Uhr abgestellt. Als ich dann 4.15 Uhr vor die Halle ging, war das Auto verschwunden.”
Der dreifache Familienvater begann an sich zu zweifeln, sagt: “Ich war mir nicht mehr sicher, wo ich das Auto abgestellt habe, fragte sogar einen Kollegen. Die Antwort: Vor der Halle!” Aber dort stand kein Wagen. Keine Spur vom dunkelgrünen Passat 35 i, Baujahr 1993…
Striezel begann, mit Kollegen das Gelände abzusuchen, hatte den Verdacht, die Handbremse nicht angezogen zu haben.  Auch diese Suche blieb ohne Erfolg. Später glaubte er, dass ihm jemand einen Streich gespielt habe. Der Zwönitzer konnte nicht ahnen, dass sein Auto zur Tat-Waffe umfunktioniert wurde.
“Schließlich sahen wir die Polizisten”, berichtet Striezel. “Sie standen in einiger Entfernung. Und sie standen neben meinem Auto. Schon von weitem sah ich den Schaden. Die Rückfront war total zertrümmert.”
Als Christian Striezel zu seinem Spind kam, um die Papiere zu holen, erlebte er die nächste Überraschung. Geld, EC-Karte, Fahrerlaubnis und Ausweis waren verschwunden. Natürlich auch der Autoschlüssel! Offenbar waren die Ganoven in die Firma geschlichen, hatten die Sachen gestohlen. Das Opfer: “Unglaublich. Die haben die leere Brieftasche wieder in die Hosentasche gesteckt, sogar den Druckknopf zugemacht und den Spind wieder verschlossen.”
Dann müssen sie mit dem Wagen nach Annaberg-Buchholz gefahren sein. Dort begingen sie den Einbruch und stellten das Auto wieder in Zwönitz ab. Striezel: “Jetzt stehe ich da, habe für unsere fünfköpfige Familie kein Auto und dazu noch ein Kind, was sich vor Silvester den Fuß gebrochen hat. Hoffentlich bleibe ich auf dem Schaden nicht sitzen…”

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