Start Chemnitz Bürgerpreis 2023 verliehen
Artikel von: Judith Hauße
15.10.2023

Bürgerpreis 2023 verliehen

V.l.: Alexander Pirschel, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung für Chemnitz, Felix Müller und Simone Schneider von CFC Fans gegen Rassismus, Attila Bihari von ASA FF e.V. Und Lucia Schaub. Foto: Daniela Vieweg

Das sind die diesjährigen Gewinner

Der zehnte Bürgerpreis stand in diesem Jahr unter dem Motto „Schätze heben, lebendig erinnern, Tradition und Heimat weiterdenken“. Die von der Bürgerstiftung für Chemnitz verliehene Auszeichnung  ist mit insgesamt 2.000 Euro dotiert. Vergeben wurde der Bürgerpreis 2023 am 10. Oktober. Unter den glücklichen Gewinnern befinden sich auch dieses Mal wieder Projekte, die sich für die Förderung und den Erhalt von Brauchtum und Traditionen in Chemnitz einsetzen.

„In unserer modernen und schnelllebigen Gesellschaft ist es von besonderer Bedeutung, unsere Wurzeln und kulturellen Werte zu kennen und zu bewahren. Vereine und Organisationen spielen dabei eine essenzielle Rolle, indem sie aktiv an der Gestaltung des Gemeinwesens mitwirken. Sie halten Traditionen aufrecht, erforschen und bewahren historisches Erbe und bieten den Menschen die Möglichkeit, ihre Heimat und Identität zu schätzen, aber auch weiterzuentwickeln“, so Alexander Pierschel, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung für Chemnitz.

Projekte für ein friedliches Miteinander

Der erste Preis (800 Euro) geht an die CFC-Fans gegen Rassismus & ASA FF e.V. mit dem Projekt „#Heimspiel“.

Fußball(-kultur) in Chemnitz sei mehr als der CFC und die organisierten Vereinsstrukturen. Der Chemnitzer Fußball braucht Veränderung, um weiterhin attraktiv zu sein und nicht als Rückzugsort und Rekrutierungsraum für Rechtsextreme genutzt werden zu können. 

Tradition müsse sich verändern und anpassen können, so die Projektleiter. „Chemnitz braucht eine offene, vielfältige Fußballkultur, auch damit der Sport den demographischen Entwicklungen der Stadt folgen kann.“ Mit dem Projekt „neue unentd_ckte narrative“ konnten die diesjährigen Preisträger bereits Impulse in die Stadt senden und arbeiten aktuell an der Frage, wie sie weiter Fußballkultur in Chemnitz offener machen können.

Über den zweiten Preis (600) darf sich der Verein „Unser Ebersdorf“ freuen. 2024 wird der Chemnitzer Stadtteil Ebersdorf sein 700jähriges Jubiläum begehen. Organisiert werden soll ein Jubiläumsjahr mit unterschiedlichsten Angeboten. Mit dem Projekt wollen die Initiatoren zeigen, dass auch im beschaulichen Ebersdorf zahlreiche Angebote für ein breites Publikum aufgestellt werden können. Zudem hoffen die Organisatorinnen mit den Feierlichkeiten die Ebersdorfer aus ihren Wohnungen und Gärten hervorzulocken und so auch den Sinn für mehr Gemeinschaft zu schärfen und zusammenzubringen.

Ebenso ausgezeichnet wurden zwei weitere Projekte mit dem Bürgerpreis. Die Schauplatz Eisenbahn Chemnitz-Hilbersdorf und der Bürgerverein Kleinolbersdorf-Altenhain dürfen sich gleichermaßen über 300 Euro Preisgeld freuen.

Mit Volldampf Richtung Zukunft

Mit einer Fläche von 26 Hektar ist der Schauplatz Eisenbahn das größte und eines der bedeutenden Eisenbahnmuseen in Deutschland und Europa. Während der Saison von April bis Oktober besuchen jährlich ca. 20.000 Gäste verschiedener europäischer Nationen den Schauplatz Eisenbahn. Nach der Stilllegung 1996 wurde der Rangierbahnhof Chemnitz-Hilbersdorf durch die Eisenbahnfreunde Richard Hartmann e.V. vor dem Vergessen gerettet und in Teilen funktionsfähig wiederhergestellt, so dass die Rangierprozesse im Rahmen von Veranstaltungen und Führungen auch heute noch anschaulich dargestellt werden können. In den letzten Jahren wurde der Schauplatz Eisenbahn stetig weiterentwickelt.

Pfad vermittelt Industriegeschichte

Mit dem Lohse-Uhlig-Steig wollte der Bürgerverein Kleinolbersdorf-Altenhain eine Verbindung zwischen den aus Kleinolbersdorf-Altenhain stammenden Baumeistern Christian-Friedrich Uhlig und Johann Traugott Lohse, die im 19. Jahrhundert wirkten, schaffen. Auf 10 Kilometern entlang des Sternmühlentals und der Ortschaft Kleinolbersdorf-Altenhain sollen zehn Stationen über die Umgebung und ihre Geschichte informieren und Einblicke in Naturräume und Industriegeschichte geben. Darüber hinaus werden die bedeutenden Namensgeber des Rundweges und ihr Werk vorgestellt sowie Angebote zum Verweilen und Freizeitangebote geschaffen. Mit beispielhaftem bürgerschaftlichem Engagement wird die Umsetzung vorangetrieben.

Musikalische Begleitung im Doppelpack

Das Duo Anja Voigt und an der Gitarre Fanny Bui bewiesen für die diesjährigen Preisträger ihr musikalisches Können. Zu erleben sind die beiden Frauen auch zum 6. Traumkonzert in der Stadthalle am 13.11.2023 (19 Uhr).