Start Chemnitz Bürolette hält sich fit: Von Toilettenpapier bis "Memory-Effekt"
Artikel von: Judith Hauße
03.04.2020

Bürolette hält sich fit: Von Toilettenpapier bis “Memory-Effekt”

Sie haben noch Toilettenpapier übrig? Dann holen Sie sich einfach ein paar Rollen und stapeln diese in der Plank-Position mehrmals zu einem Turm. Quasi als Abwechslung zum Hamstern… Fotos: Privat
Unsere Redakteurin Judith Hauße hält Sie in Corona-Zeiten fit.

Von Judith Hauße

Mich selbst auf die Schultern klopfend blicke ich stolz in den Spiegel: Woche zwei ohne Fitnessstudio ist geschafft und ich lebe noch. Natürlich werden jetzt viele die Augen verdrehen und sagen „Tu nicht so, die Muckibude rennt dir ja nicht weg“. Richtig, aber wer wie ich seit fünf Jahren fast täglich in die Körperformfabrik geht, der fühlt sich mit jeder Woche, die er nicht gehen kann, wie ein Drogen-Junkie, der vergeblich auf seinen nächsten Schuss wartet.

Na gut, das ist dann doch etwas übertrieben gesagt, aber hat nicht jeder sein Päckchen zu tragen? Ich will damit auch nicht meine Leidenschaft zum Kraftsport mit einer Sucht gleichstellen, aber wenn von heute auf morgen die alltägliche Routine wegfällt, kann es schon zu Entzugserscheinungen kommen. Natürlich renne ich nicht wie von einer Tarantel gestochen durch die Gegend umher – aber wie sagt man so schön, die Hummeln im Hintern machen es einen auch nicht immer leicht. Die bringen sogar eine überzeugte Jogging-Gegnerin dazu, die Laufschuhe anzuziehen und loszurennen – in Zeiten ohne Ausgangseinschränkungen überhaupt nicht denkbar, in Zeiten von Corona, ein Kompromiss.

Um die Rückenmuskulatur zu stärken, einfach ein Theraband oder Handtuch schnappen und dieses zwischen beiden Händen gespannt halten. Der Körper befindet sich dabei in Bauchlage, die Beine werden über den Boden gehalten.

Gleichzeitig dazu sollte aber der Muskelerhalt dabei nicht auf der Strecke bleiben. Wie das geht, habe ich bereits in der letzten Ausgabe anhand von Alltagsgegenständen, die sich perfekt für ein intensives Krafttraining zuhause eignen, erläutert. Aber Vorsicht: Nicht für jeden ist eine mit unzähligen Wasserflaschen gefüllte Reisetasche sowie ein dabei um die Beine gespanntes Theraband, ein geeignetes Gewicht. Das Fitnessequipment sollte individuell auf das jeweilige Level abgestimmt sein.

Während die einen ihre Muskeln bereits mit einer einzigen Wasserflasche durch Wiederholung bis zur Erschöpfung reizen können, brauchen andere wiederum einen schweren Wasserkasten. Zugegeben, so eine Kiste voll mit Wasser ist nicht ansatzweise das, was ich für gewöhnlich an Gewichten schwinge, aber solang ich nach wenigen Wiederholungen einen Reiz auf meine Muskeln verspüre, kann ich mir sicher sein, dass der Totalschaden nach meiner Fitnessstudio-Abstinenz gering ausfällt.

Beim beidarmigen Rudern ist der Oberkörper im Holhkreuz und die Knie leicht gebeugt.

Und noch was für alle, die Angst haben, nach der Corona-Krise alle ihre Muskeln zu verlieren: Es reichen bloß wenige Wochen Fitnessstudio aus, um den sogenannten „Memory-Effekt“ in unserem Körper aktivieren zu können. Sprich, unsere Muskeln können sich an ihre damalige Leistung erinnern. Das ist doch mit ABSTAND die hoffnungsvollste Nachricht in diesen Tagen oder?