Start Erzgebirge Carbage Run: Abgefahrene Rostlauben-Rallye
Artikel von: Sven Günther
29.09.2017

Carbage Run: Abgefahrene Rostlauben-Rallye

Pause vor einem Restaurant in Ungarn beim Carbage-Run. Foto: privat

Carbage-Run im Schrott-Auto

Von Sven Günther
Aue. Der Name ist Programm: Carbage-Run. Car, das englische Wort für Auto. Garbage, die Vokabel für Schrott. Run, die Übersetzung für Rennen. Kurz: Ein Schrottauto-Rennen. Bedingung: Das Gefährt muss mindestens 15 Jahre alt sein, darf maximal 500 Euro kosten.

In diesem Jahr führte die Route über 2500 Kilometer in fünf Tagen durch sieben Länder von Dresden via Tschechien über Katowitz (Polen), Nitra (Slowakei), den Balaton (Ungar) und Rijeka (Kroatien) bis nach Tolmin an den  julischen Alpen in Slowenien.

Am Start: Rico Espig und Sebastian Trübenbach in ihrem 2er Golf mit 55 PS. Trübenbach: „Wir sind bei der Suche nach einem Geschenk für Ricos 30. Geburtstag auf dieses Abenteuer gestoßen. Es war das erste Mal, dass das Rennen in Deutschland gestartet wurde.“ Schnell war klar: Die beiden Erzgebirger machen mit. Und schnell war auch klar: Die Karre wird ein 26 Jahre alter 2er Golf, auf dem die Gäste der Geburtstagsfeier unterschrieben.

Die Etappen: abwechslungsreich und voller skurriler Aufgaben. Geschwindigkeit wurde klein geschrieben. Stattdessen galt es, in einer polnischen Garage zu parken, ein Kondom mit Kiwi-Geschmack zu finden oder die leuchtende Tankanzeige während der Fahrt zu fotografieren. Trübenbach grinst: „Das war für uns unmöglich. In unserem Auto gab es keine…“

Dafür, dass während der bis zu 500 Kilometer langen Streckenabschnitte keine Langweile aufkam, sorgten die wunderschöne Landschaft und weitere schräge Herausforderungen: Bratet ein Ei auf dem Motor, badet bei einem Einheimischen in der Wanne. Sebastian Trübenbach: „Wir haben nicht alle Aufgaben lösen können, hatten aber jede Menge Spaß. Und darum ging ja schließlich bei der Rallye. Selbst Hitze, Sturm und Schotterpisten haben wir und unser alter Golf weggesteckt.“

Vom Zielort ging es dann knapp 800 Kilometer nonstop zurück ins Erzgebirge – und die Entscheidung stand fest: Im nächsten Jahr sind Rico und Sebastian bei der Rostlauben-Rallye wieder dabei.

Rico Espig (links) und Sebastian Trübenbach beim Start.
Foto: privat