Start Chemnitz CFC schreibt Vollzeit-Stelle für Fanbeauftragte(n) aus: Anhänger sind entrüstet
Artikel von: Redaktion
29.03.2019

CFC schreibt Vollzeit-Stelle für Fanbeauftragte(n) aus: Anhänger sind entrüstet

Das Stellenangebot des CFC kommt bei den Fans gar nicht gut an. Einige hundert Kommentare gibt es bereits. Foto: Screenshot Facebook

Chemnitz. Ein Stellenangebot des CFC sorgt derzeit für einen Shitstorm auf der Facebook-Seite des Regionalligisten. Man suche ab sofort ein einen qualifizierten Fanbeauftragten in Vollzeit. Nach Ansicht der meisten Fans der Himmelblauen der blanke Hohn.

Nach den Vorkommnissen am 10. März hatte der Verein neben Stadionsprecher Olaf Kadner und Pressemitarbeiter auch die ehrenamtliche Fanbeauftragte des CFC, Peggy Schellenberger, von ihrem Amt enthoben. Für die Fans ist nun klar: Es kann für die Stelle nur eine geben und das ist die geschasste Peggy Schellenberger.

So schreibt ein Fan:

Keiner kennt Verein, Fans und die Stadt so gut wie Peggy Schellenberger! Bringen Sie den CFC endlich wieder in ruhiges Fahrwasser. Ein Anfang wäre eine Entschuldigung an die Menschen, die sich seit Jahrzehnten mit Herzblut für diesen Verein eingesetzt haben, und die als ‘Bauernopfer’ gehen mussten. In Ihrer Pressekonferenz haben sie diese Mitarbeiter doch entlastet. Es wäre nur konsequent diese verdienten Menschen nun wieder zu rehabilitieren. In Ihrer Stellenausschreibung fordern sie Loyalität, die könne Sie an dieser Stelle gleich selbst beweisen.

Ein weiterer kommentiert:

Chemnitzer FC es haben mittlerweile ÜBER 2000 Menschen bundesweit unsere Petition unterschrieben, damit Peggy, Olaf und Max ihrer Tätigkeit wieder nach kommen können. Geht euch das denn wirklich soweit am Arsch vorbei? Glaubt man ernsthaft das man mit einem neuen Fanbeauftragten die Akzeptanz bei den Fans erhält wie es bei Peggy der Fall war? Es wäre nicht nur ein Arschtritt Peggy gegenüber sondern auch in Richtung der Fans, die für die Situation an dem besagten Samstag NICHTS dafür konnten! Darunter zählen auch Fanclubs und nicht nur die einzelnen Fans! Und der nächste Hohn ist die Vollzeitstelle. Ihr wisst ganz genau wie sehr Peggy sich den Arsch aufgerissen hatte als TEILZEIT JOB, dieser war ein Vollzeit Job. Stellt einen neuen ein JA, aber nur mit an der Seite an Peggy. Nur zu zweit schaffste das und nicht alleine!

Auch dieser stellt klar:

Peggy Schellenberger!! Keiner hat so eine Bindung zu den Fans wie sie. In meinen Augen als Fanbeauftrage unverzichtbar für diesen Verein. Jemand anders kann ich mir in den Verein nicht vorstellen!!

Schellenberger selbst hatte sich erstmals am 26. März auf ihrer Facebook-Seite zu Wort gemeldet:

An alle, die auf ein Lebenszeichen von mir, ein Statement oder einfach auf die „Zeilen danach“ warten.
Für eine umfassende Stellungnahme fehlt mir im Augenblick die Kraft. Ich möchte aber dennoch folgende Gedanken in die Welt schicken:
Mit dem Post, den ich am 08.03.2019 auf Facebook veröffentlichte, war ich der Auffassung, dass ich unter Wahrung aller demokratischer Grundwerte mein Mitgefühl der Familie und Angehörigen eines Mannes wenige Stunden nach dessen Krebstod zum Ausdruck bringen könnte. Dem war eine zufällige Begegnung am Rande einer Sportveranstaltung mit dem von langer Krankheit Gezeichneten vorausgegangen. Er fragte mich, ob ich ihm verzeihen könnte, und er meinte damit offenbar Auseinandersetzungen, die es aufgrund klar gegensätzlicher politischer Positionen in den vergangenen Jahren gegeben hatte.
Diese sieben Zeilen haben zum Verlust meiner Lebensinhalte geführt. Ich musste erfahren, dass ein menschlich gemeinter Facebookpost von mir, als ein im gesellschaftlichen Leben aktiver Mensch, niemals unpolitisch gewertet wird. Die Tragweite habe ich unterschätzt. Viele fühlen sich vor den Kopf gestoßen, und bei einigen ist das Vertrauen in mich erschüttert. Dafür entschuldige ich mich.
In den letzten Tagen hatte ich offene Gespräche mit Kritikern meines Posts. Diesen ehrlichen Menschen und allen, die nicht einfach über mich urteilen, sondern mit mir eine Aufarbeitung vornehmen, gilt mein Dank. Ich möchte an dieser Stelle auch deutlich darauf hinweisen, dass ich mich nicht politisch instrumentalisieren lasse von jenen, deren Ideologie nicht auf dem Boden des Grundgesetzes steht.

Um weiteren Schaden von mir persönlich sowie den Themen, die mir am Herzen liegen, abzuwenden, habe ich den Post auf Facebook gelöscht.

Denn leider gab es auch Reaktionen, die den Rahmen sachlicher Kritik sprengten. Hier wurde die Grenze des offenen Diskurses weit überschritten. Diese einzelnen Hasskommentare haben mir gezeigt, dass die Unantastbarkeit der Würde des Menschen für manche nicht zu gelten scheint. Mir drängt sich dabei die Frage auf, was uns denn dann noch zu besseren Menschen macht, wenn wir die Menschenwürde politisch Andersdenkenden absprechen; ganz unabhängig davon wie diese selbst zur Menschenwürde stehen.

Chemnitz ist für mich noch immer ein wundervoller Ort mit vielen starken Menschen und vielen Säulen des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ich möchte und werde mich weiterhin für ein demokratisches und friedliches Miteinander in meiner Heimatstadt einsetzen, so wie ich das seit Jahren getan habe.

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