Start Erzgebirge Chancenwucher auf der Reeperbahn
Artikel von: Andre Kaiser
15.06.2020

Chancenwucher auf der Reeperbahn

Foto: FCE

Trotz vieler Chancen standen die Veilchen beim Schlusspfiff ohne Zählbares beim FC St. Pauli auf dem Platz. Reihenweise beste Einschussmöglichkeiten wurden quasi verschenkt, während die Gastgeber mit ihren beiden einzigen Torschüssen der ersten Hälfte in Führung gingen. Der Anschluss von Sören Gonther einer Viertelstunde vor Schluss reichte dann nicht mehr zur Wende.

Vom Anpfiff weg spielte eigentlich nur ein Team nach vorn, das waren die Auer. Aber egal wer vor dem Tor der Paulianer auftauchte – Krüger, Zulechner, Kempe und Nazarov vergaben in dieser Reihenfolge in den ersten zwanzig Minuten selbst beste Torchancen. Umso ärgerlicher wurde es, als die Gastgeber mit dem ersten Angriff in der 22. Minute auch noch prompt die Führung erzielen konnten. Über die linke Seite wurde der Ball in die Mitte vors Tor geflankt, Diamantakos stand völlig frei und knallte den Ball aus rund acht Metern unter die Querlatte (22.).

Als wäre nichts gewesen spielten die Veilchen weiter nach vorn und als hätte man nicht gelernt vergab man weiter reihenweise beste Möglichkeiten. Krüger nach einem Solo über rechts, Himmelmann klärte vor der Linie und Cacautalua nach der anschliessenden Ecke per Schuss aus kurzer Distanz schafften es nicht das Tor zu erzwingen.

Kurz nach dieser Chance wurde es nicht besser, sondern eher noch kurioser. Wiederum konnte St.Pauli über die linke Seite in die Mitte flanken, diesmal war es Veerman der allein vor dem Tor stand und in die linke untere Ecke aus Nahdistanz einschieben konnte (41.). Statt 5:1 für die Erzgebirger stand es 2:0 für die Gastgeber und es hätte mit dem dritten Angriff noch schlimmer kommen können. Martin Männel hielt in der letzten Sekunde der ersten Hälfte gegen Diamantakos noch einen Foulstrafstoss und damit die Auer weiter im Spiel.

In der zweiten Hälfte änderte sich am Spielverlauf nichts, der FC St. Pauli blieb in der Defensive gefangen, die Veilchen vergaben weiter Chance um Chance: Cacatulua mit dem Kopf aus Nahdistanz, Kempe kurz darauf ebenso, dann wieder Cacatulua mit einem Distanzschuss bevor Daferner und Testroet einen Querpass zwei Meter vor dem Tor verpassen…

Sören Gonther (Bildmitte) erzielt, ebenfalls nach Vorlage von Philipp Riese, bereits am 13.12.2019 im letzten Hinrundenspiel in Aue ein Tor gegen den SSV Jahn Regensburg. Damals war es der Siegtreffer. Gonther wurde dafür vom Fachmagazin „Kicker” damals zum besten Spieler der Partie gekürt.
Foto: Steffen Colditz

Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff war dann der Bann gebrochen, Sören Gonther verwertete eine Ecke von Riese von der Grenze des Fünfmeterraumes per Kopfball ins Tor der Gastgeber. Die Veilchen drückten die letzten Minuten vehement auf den Ausgleich, Pascal Testroet hatte in der letzten Minute die grosse Chance diesen zu erzielen. Nach einem Freistoss bekam er auf der linken Seite des Strafraums den Ball und knallte das runde Leder scharf aufs Tor. Himmelmann holte eine Rie-senparade raus und rettete so den Gastgebern den Sieg und bescherte Aue die Niederlage, die so hätte niemals passieren dürfen.

Weiter gehts jetzt mit zwei Heimspielen, am Mittwoch kommt der VfL Bochum nach Aue, am Sonntag Hannover 96 und die Veilchen sollten bemüht sein die Punkte im Erzgebirge zu behalten, um eine einstellige Platzierung am Ende der Saison zu erreichen.

Spielbericht: Robert Scholz