Start Chemnitz Chemnitzer Arzt will Babous Bein retten
Artikel von: Judith Hauße
23.06.2021

Chemnitzer Arzt will Babous Bein retten

Dr. Andreas Walther klärt Babou über die Risiken der OPs auf. Foto: WeltBeweger Deutschland e.V.

Babou ist ein Schicksal von vielen. Ein Mediziner will ihm aber nun helfen. Der 18-Jährige stammt aus Gambia, dort lebt er allein mit seinen vier Geschwistern. Die Eltern tot, die Großmutter blind. Nach einem tragischen Unfall leidet der junge Mann unter einer Knochenhautentzündung im Oberschenkel.

Der Chemnitzer Anästhesist und Notarzt Dr. Andreas Walther erkennt sein Schicksal. Zusammen mit seinem 2016 gegründeten Verein „Weltbeweger“ holt er den Jungen aus Gambia nach Chemnitz. „Es war höchste Zeit. Ihm drohte eine Sepsis. Ohne Hilfe stirbt er in wenigen Monaten“, weiß der Arzt, der kurzerhand seinen Kollegen Ludwig Schütz um Rat fragte. Statt das Bein zu amputieren, will der Chefarzt der Unfallchirurgie am Klinikum Chemnitz das Bein des Gambiers mit zwei Operationen retten.

Die erste OP am Dienstag war bereits erfolgreich. „Nun muss die Wunde in den nächsten 6-8 Wochen heilen, damit die zweite OP durchgeführt werden kann“, erklärt Andreas Walther, der Babou gemeinsam mit seiner Frau Tanja zwischen den OPs zuhause aufnimmt. Dort werden ihn ehrenamtliche Helfer des Vereins in den nächsten Wochen betreuen. Gleichzeitig hofft Walther auf Spenden.

Babou wird im Klinikum Chemnitz aufgenommen.

Über 70 Prozent der Gesamtkosten von 30.000 Euro aus Transport und Krankenhaus seien bereits als Spenden auf das Konto (weltbeweger.eu, oder per Paypal an ; Verwendungszweck: Babou) eingegangen. „Wir sind überglücklich und dankbar über die große Resonanz“, sagt Andreas Walther. Der Arzt weiß, einfach war der Weg für Babou bis nach Chemnitz nicht. „Es brauchte viele Unterlagen, damit Babou bei der Deutschen Botschaft eine Sondergenehmigung mit einem medizinischen Visum erhalten konnte.“

In Chemnitz angekommen, wurde Babou liebevoll vom Verein und dem Klinikpersonal aufgenommen. Am Dienstag (22. Juni) dann die erste Operation. „Alles lief erfolgreich. Nun müssen wir hoffen, dass die Entzündung im Bein verschwindet.“

Der Chemnitzer Mediziner und „Weltbeweger“ ist sich sicher, Babou ist stark. Und trotzdem ist er ein Schicksal von vielen, die täglich in Afrika passieren und das Andreas Walter und seine Frau Tanja sehr berührt. Beide beweisen mit ihrem Verein seit vielen Jahren ein großes Herz, indem sie Menschen in Deutschland und Tansania helfen. So haben sie auch bei Babou nicht lange überlegen müssen. Lesen Sie die ganze Geschichte von Babou unter www.weltbeweger.eu/deutsch/bereiche/babou/