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Artikel von: Redaktion
01.07.2019

Chemnitzer Modell: Baustart für Bahnlinie nach Aue

Dr. Harald Neuhaus (r.) und Mathias Korda vom der VMS zeigen schon mal, wie weit es ist: Die 47 Kilometer bis Aue sollen mit dem Chemnitzer Modell erschlossen werden. Fotos: Cindy Haase

Chemnitz. Nach jahrelangem Ringen ist es endlich soweit: Die Bahnlinie des Chemnitzer Modells nach Aue darf gebaut werden. Das gaben der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) und die Erzgebirgsbahn beim Termin heute vor Ort in Chemnitz bekannt. Das Eisenbahnbundesamt hatte den Planfeststellungbeschluss erlassen. Damit kann theoretisch ab heute gebaut werden. Praktisch wird der Baustart am 30. Juli sein.

Bereits im Oktober 2016 wurde der Antrag von der Erzgebirgsbahn gestellt, nun kann es endlich losgehen. “Es ist der längste Bauabschnitt, den wir haben”, verdeutlicht VMS-Geschäftsführer Dr. Harald Neuhaus die große Dimension des Vorhabens. Die Strecke ist 47 Kilometer lang und verläuft weitestgehend auf bereits vorhandenen Trassen. Neu gebaut werden muss aber beispielsweise an der Ecke Fraunhofer Straße / Liese-Meitner-Straße die Verlängerung Richtung Reichenhain.

Im Moment endet die Strecke von Seiten der Chemnitzer schon an der Fraunhofer Straße. Hier soll nach rechts eine Anbindung Richtung Reichenhain erfolgen. Der Großteil der Strecke wird auf bestehenden Trassen ausgebaut.

Auch unterwegs gibt es für die Verantwortlichen viel zu tun. So müssen zwei Brücken über die Werner-Seelenbinder-Straße in Chemnitz, Brücken in Dittersdorf über die Zwönitz sowie Brücken in Kemtau und Zwönitz neu errichtet werden. Außerdem werden einige neue bzw. verlegte Haltestellen (z.B. Erfenschlag, Gymnasium Einsiedel, August-Bebel-Platz Einsiedel, Brauerei Einsiedel, Thalheim) nötig. Drei neue Kreuzungsbahnhöfe werden in Dittersdorf, Meinersdorf und Zwönitz entstehen. Das anspruchsvolle Vorhaben, für das Baukosten von rund 65 Millionen kalkuliert sind, soll bis Ende 2020 abgeschlossen sein.

Dr. Neuhaus: “Ich freue mich sehr über diesen wichtigen Meilenstein fürs Chemnitzer Modell. Bald ist eine Direktverbindung zwischen Chemnitz-Innenstadt und Aue möglich”, sagte er. Tagsüber sollen die Bahnen im Halbstundentakt verkehren. Die Linie C13 wird über Burgstädt und Chemnitz bis nach Aue fahren, die Linie C14 bis Thalheim. Derzeit verkehrt die Ergebirgsbahn stündlich nach Thalheim und verlängert jede zweite Fahrt nach Aue. In Zukunft wird der Takt also verkürzt. Auch die Busanschlüsse umliegender Gemeinden sollen mit dem Fahrplan harmonisiert werden.

Nach der Anbindung von Stollberg (Stufe 0), Burgstädt, Mittweida, Hainichen (Stufe 1) ist Stufe 2 mit Aue ab 2020 möglich. Als nächstes folgt Stufe 5 (Oelsnitz/Erzgebirge) mit Baustart 2020. Für Stufe 4 – die Strecke nach Limbach-Oberfrohna – beginnen die Planungen 2020. Zeitlich noch nicht genau konkretisiert ist Stufe 3 nach Olbernhau und Cranzahl. Derzeit erstreckt sich das Chemnitzer Modell auf 89 Kilometern. Nach Ausbau aller Stufen werden es 278 Kilometer sein.