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Artikel von: Judith Hauße
17.01.2022

Bürger sind SAUer

Der Tierpark der Stadt Chemnitz hat seinen gesamten Wildschweinbestand erlegen lassen. Foto: Harry Härtel

Der Chemnitzer Tierpark will sich von seinem Wildschweinbestand trennen. Grund dafür ist die Afrikanische Schweinepest (ASP), die aktuell ihr Unwesen treibt. Der Tierpark habe deshalb vorsorglich die sieben Tiere im Wildgatter Oberrabenstein, zwei Keiler und fünf Bachen, fachgerecht erlegen müssen.

In der Begründung heißt es: “Sollte der Seuchenfall eintreten, müssten die Wildschweine dauerhaft in einem Stall untergebracht werden. Das ist aus Sicht des Tierpark-Teams weder im Sinne des Tierschutzes, noch wäre dies im Wildgatter technisch möglich. Denn es muss davon ausgegangen werden, dass die ASP die Region noch viele Jahre beschäftigen wird.”

Eine andere Möglichkeit habe es aktuell aus Sicht des Tierparks nicht gegeben. Auf Nachfrage von WochenENDspiegel teilte die Stadt Chemnitz mit: “Der Tierpark hätte die Tiere gern abgegeben, wenn es eine Nachfrage danach gegeben hätte. Aber es gibt derzeit keinen Bedarf anderer Einrichtungen. Wildschweine sind sehr vermehrungsfreudig.”

Die Wildschweinanlage mit der Suhle sei bei Jung und Alt beliebt gewesen. Welche Tierart künftig die Anlage bewohnen wird bzw. für welche Tierart sie umgebaut wird und wann dies geschieht, wurde noch nicht entschieden.

Aktuell leben im Wildgatter Oberrabenstein mehr als 15 Arten, wie etwa Karpatenluchse, Europäische Wölfe, Wisente und Damwild sowie verschiedene Waldvögel.