Corona bei Eric Frenzel: Ein “Insider” packt aus!

Telefonate mit der Heimat

Frankfurt/Peking. Corona-Ärger für den Nordisch Kombinierten Weltmeister- und Olympiasieger Eric Frenzel aus Geyer. Am Mittwoch war er in Frankfurt vor dem Abflug nach Peking negativ getestet worden. Nach der Landung zeigte der Test ein positives Ergebnis.
Inzwischen wurde bei Eric Frenzel CT-Werte (Cycle-Threshold-Wert) von 26, später von 28 gemessen. Dabei gibt es unterschiedliche Grenzwerte in Deutschland und China. Hier gilt man mit einem CT-Wert von 30 als nicht ansteckend. In China liegt der Wert bei 35. Aus dem Umfeld von Frenzel heißt es, er sei niedergeschlagen, blicke aber nach vor und hoffe, in die olympischen Wettkämpfe eingreifen zu können.

Gleich nach dem Ergebnis und der anschließenden Quarantäne meldete er sich bei Ehefrau Laura. Sie wird ab sofort regelmäßig für den WochenENDspiegel berichten, wie es ihrem Olympioniken Eric in China geht.

Traurigkeit, Wut und Zuversicht

Von Laura Frenzel
Peking. Eric ist bei der Einreise nach China am Flughafen positiv getestet worden. Ich bin fassungslos. Wir haben als Familie und Eric als Sportler alles akribisch und mit Vorsicht betrieben und trotzdem hat er sich angesteckt. Die Kinder waren aus Schule und Kindergarten genommen worden. Das Team hatte sich konsequent in einer Blase aufgehalten und trotzdem hat das Virus zugeschlagen. Auch ein zweiter Bestätigungstest ist positiv. Im ersten Moment kommt nach der Niedergeschlagenheit auch Wut in mir hoch. Sara Marita Kramer, die den Weltcup dominierende Skispringerin aus Österreich, Jarl Magnus Riiber, die Goldbank der Norweger in der Nordischen Kombination, und jetzt Eric…
Man muss sich schon fragen, warum man nicht wie in Tokio die Spiele um ein Jahr verschoben hat. Überall steigen die Infektionszahlen, was mir hinsichtlich des regelmäßig milden Verlaufs der Omikron-Variante keine Bedenken macht; folgen den Infektionen aber so harte Restriktionen, dann wird man nachdenklich, ob der Sachverhalt richtig gehandhabt wird.
Wie geht es weiter?
Wir werden nicht jammern, sondern den Fokus auf das Machbare legen- mit Zuversicht.
Eric geht es gut, er ist symptomfrei. Für den Fall, dass er in ein Infektionshotel verlegt wird, ist vorgesorgt worden – eine Tasche Essen steht bereit, so dass er sich notfalls selbst im Zimmer versorgen könnte. Gegenwärtig wissen wir nicht viel und warten die Instruktionen der Chinesen ab. Aus jetziger Sicht und vor dem Hintergrund anderer Erfahrungen, müssen wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Eric am ersten Wettkampf nicht teilnehmen wird. Wie es dann weitergeht, ob er zum Beispiel trainieren darf, wird man sehen. Vom zu erwartenden Infektionsverlauf kann man auf den zweiten Einzelwettkampf und den Team-Wettbewerb hoffen.
Eric versucht das Beste aus dieser Situation zu machen.