Corona-Schliessungen: 73.793 Arbeitslose

Corona-Schliessungen: Gastronomie am stärksen betroffen

Von Sven Günther
Region. Meine Kneipe hat zu, der Friseur ist dicht, das Fitness-Studio geschlossen. Meist denkt man nur an den Wirt, den Haarschneider, die Trainer vor der eigenen Nase. Wir schreiben, wie viele Menschen in Sachsen von den Corona-Schließungen wirklich betroffen sind.

Es sind 73.793!

Das zeigen neue Zahlen des Statistischen Landesamtes Kamenz. Die Nachzähler, Auswerter und Zusammenfasser haben sich genau angeschaut, welche Branchen mit wie vielen Mitarbeitern betroffen sind. Auf Platz 1 mit großem Abstand ist der Bereich „Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben, Cafés, Eissalons u. Ä.“ mit 20.529 Beschäftigten. Roman Straube vom Landesamt: “Darunter wiesen mehr als 93 Prozent der Einheiten weniger als zehn Beschäftigte auf. Der gesamtwirtschaftlicher Durchschnitt liegt bei 89 Prozent.”

Gerade deshalb fordern jetzt DEHOGA und die Gastwirt dringende Hilfe von der Politik. Mehr dazu lesen Sie hier. Die DEHOG kämpft schon seit Oktober mit einer Petition um mehr Gerechtigkeit. Ziel der Petition mit dem Titel „Es ist fünf nach zwölf! Rettet unsere Gasthäuser! Für mehr Porzellan statt Plastik!“ ist es, den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent für Essen einzuführen, unabhängig davon, wie zubereitet, wo gekauft und wie gegessen wird.

Hintergrund: Für Angebote zum Mitnehmen gelten 7 Prozent Mehrwertsteuer, für die Speisen im Restaurant 19 Prozent. Hier geht es zur Petition.

Hinter der Gastronomie folgen in der Liste der von den Corona-Schließungen betroffenen Branchen “Hotels, Gasthöfe und Pensionen” mit 10.604 sowie „Friseur- und Kosmetiksalons“ mit 10.236 Angestellten. Straube: “Hier lag der Anteil der Kleinsteinheiten (0 bis 9 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) mit knapp 97 Prozent noch höher.”

Weitere Beispiele: Kirchliche und religiöse Vereinigungen (6895 Mitarbeiter), Sportvereine (2127), Fitnesszentren (1141).

Die Zahlen des Statistischen Landesamtes sehen Sie hier