Start Zwickau Crimmitschauer Wohnungsgesellschaft ist Ziel von Krawallen
Artikel von: Redaktion
12.10.2015

Crimmitschauer Wohnungsgesellschaft ist Ziel von Krawallen

Kaputte Fensterscheiben und Parole-Schmierereien sind das Ergebnis einer Gewalttat am Haus der CWG. Foto: U. Pleißner/ Stadtverwaltung
Kaputte Fensterscheiben und Parole-Schmierereien sind das Ergebnis einer Gewalttat am Haus der CWG. Foto: U. Pleißner/ Stadtverwaltung

Crimmitschau. Ein Anschlag auf die Crimmitschauer Wohnungsgesellschaft (CWG) wurde heute früh zur Anzeige bei der Kriminalpolizei gebracht. Mitarbeiter des Unternehmens fanden zu Arbeitsbeginn Eingangstür und Eingangsschild beschmiert vor, in drei Fensterscheiben der im Erdgeschoss befindlichen Büros fanden sie Einschusslöcher. Diese könnten, so eine Vermutung, durch Stahlkugeln verursacht worden seien, die mit einem Katapult abgeschossen wurden.

Hinter den betroffenen Fenstern zur Badergasse befinden sich Schreibtische. Unter den Schmierereien war u.a. zu lesen „Wir kriegen euch alle“ und “Volksverräter. Sie wurden inzwischen entfernt.

Die Geschäftsführung der CWG informierte umgehend die Kriminalpolizei und die Stadtverwaltung. Offenbar erfolgte der Anschlag bereits am Samstag, wie die vorläufigen Ermittlungen ergaben.

Oberbürgermeister Holm Günther unterbrach seinen Urlaub, um heute Mittag an einer Mitarbeiterversammlung in den Räumen der CWG teilzunehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind schockiert und betroffen. Sie bangen um ihre Sicherheit.

Oberbürgermeister Holm Günther, CWG-Geschäftsführer Jörg Bochmann und CWG-Prokurist Konstantinos Apostolopoulos erklären übereinstimmend:

„Es liegt nahe, dass ein Zusammenhang zwischen dem feigen Anschlag auf die CWG-Geschäftsräume und der Tatsache besteht, dass in Wohnungen der CWG in Crimmitschau Asylbewerber und Flüchtlinge untergebracht sind.

Wir verurteilen diesen Anschlag auf die Sicherheit und das Leben der CWG-Mitarbeiter auf das Schärfste. Wir sind bestürzt darüber, dass Menschen so etwas tun können.“

Oberbürgermeister Holm Günther fügt hinzu: „Für mich ist das kein legitimes demokratisches Mittel, auf diese Art und Weise die Ängste anderer Menschen zu schüren. Wer so feige und hinterhältig handelt, besitzt kein Verantwortungsgefühl.“

Als Konsequenz aus dem Vorkommnis werden die Stadtverwaltung und die CWG stärker mit der Polizei zusammenarbeiten und die Präsenz von Sicherheitskräften um die CWG-Gebäude verstärken. Die CWG will außerdem interne Maßnahmen ergreifen, um ihre Mitarbeiter zu schützen.

Die derzeit etwa 130 in Crimmitschau untergebrachten Flüchtlinge und Asylbewerber sind ausschließlich dezentral in Wohnungen der CWG untergebracht. pm