Start Chemnitz Da kommt was angerollt
Artikel von: Judith Hauße
20.05.2021

Da kommt was angerollt

Per Schwerlasttransporter wurde der über 100 Tonnen schwere Gasmotor auf die Anlage des künftigen Heizkraftwerkes am Standort Nord gebracht. Fotos (2): Judith Hauße

Energiewende in Chemnitz: Gasmotoren bei Eins komplett

Langsam rollt der über 100 Tonnen schwere Gasmotor in den Rohbau des zukünftigen Motorenheizkraftwerk des Chemnitzer Energieversorgers eins am Standort Nord an. Es ist der letzte von insgesamt 12 Gasmotoren, der am Dienstag (18. Mai) an das noch im Bau befindliche Heizkraftwerk im Chemnitzer Stadtteil Furth geliefert wurde. Gemeinsam mit dem Heizkraftwerk in Altchemnitz, an dem sich bereits schon fünf Motoren dieser Art befinden, soll der Umstieg von Braunkohle auf Gas künftig vollzogen werden.

Dass der letzte Motor nun an seinem Bestimmungsort eingetroffen ist, sei für Eins-Chef Roland Warner ein „Meilenstein in der Chemnitzer Energiewende“, wie er sagt.
Bis Ende 2022 sollen beide neuen Motorenheizkraftwerke, in die insgesamt 135 Millionen Euro fließen, in Betrieb gehen. Ein Termin, der unbedingt eingehalten werden müsse. Es gehe schließlich um viel Geld, wie Uwe Lauber, Vorstandsvorsitzender des Generalunternehmers MAN Energy-Solutions aus Augsburg sagte. Deswegen, so betonte er in Richtung des anwesenden Managements sowie einigen Bürgermeistern der Region, dass die Fertigstellung nachwievor für Oktober 2022 geplant sei. Sonst stünde die Förderung für regional produzierten Strom in Höhe von 100 Millionen Euro auf dem Spiel.

[sam_pro id=0_16 codes=”true”]

 

V.l.n.r.: Oberbürgermeister Sven Schulze, Eins-Aufsichtsratvorsitzender Sylvio Krause, Eins-Chef Roland Warner sowie die beiden Vertreter von MAN Martin Oetjen und Dr. Uwe Lauber am neuen Gasmotor.

Auch für den Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze sei der schrittweise Ausstieg aus der Braunkohle ein wichtiges Zeichen für die Region. Gleichzeitig müsse aber auch die Politik den Kohleauasstieg weiterhin unterstützen. „Es darf nicht sein, dass solch ein Schritt auf den Rücken der Unternehmen ausgetragen werden.“ Vor allem die Wirtschaftlichkeit derartiger Projekte solle im Blick behalten werden.

Dr. Uwe Lauber, Vorstandsvorsitzender bei MAN Energy Solutions weiß um die Bedeutung der Kraftwerke. Gasbetriebene Kraftwärmekopplungs-Anlagen sind eine wichtige Brückentechnologie für eine erfolgreiche Energiewende. Denn Gasmotoren-Kraftwerke sind mit Gesamtwirkungsgraden jenseits der 90 Prozent hocheffizient und emissionsarm. Die Motoren können zudem perspektivisch für den Betrieb mit klimaneutralem, synthetischen Erdgas aus Wasserstoff ertüchtigt werden, sobald dieses zur Verfügung steht.“