Start Erzgebirge Da steckt ganz viel Heimat drin
Artikel von: Sven Günther
24.02.2023

Da steckt ganz viel Heimat drin

Brigitte Hockeborn (75) blättert bei „Wendt & Kühn“ in der neuen “Reisezeit”. Foto: Sven Günther

Das Erzgebirge präsentiert sich in der neuen “Reisezeit”

Erzgebirge. Sie blättert durch die Seiten, liest die Artikel und freut sich über die schönen Fotos. Brigitte Hockeborn (75) sitzt in der Erlebniswelt von „Wendt & Kühn“ in Grünhainichen und hält die neue „Reisezeit“ in den Händen.

Seit 29 Jahren informiert die große Gästezeitung des Erzgebirges über Sehens- und Liebenswertes aus der Region. Der Ort, an dem Brigitte Hockeborn die Zeitung liest, ist nicht zufällig gewählt. Bei „Wendt & Kühn“, der alten erzgebirgischen Firma mit Weltruhm aus Grünhainichen, feiern die Elfpunkte-Engel in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag und die „Reisezeit“ widmet ihnen spezielle Aufmerksamkeit.

Aber nicht nur das. Die Leserinnen und Leser können auf den 64 großformatigen Seiten der Zeitung eine „Reise” durch die Welterbe-Region Erzgebirge unternehmen, von Altenberg im Osterzgebirge bis Zwickau in Westsachsen.

Als es bei „Wendt & Kühn“ nach Wurst duftete…

Die rüstige Rentnerin mit den wachen Augen schaut sich aufmerksam um. „Ja, genau. Hinter dieser Tür hat die Olly gewohnt“, sagt Brigitte Hockeborn leise, als sie die Treppe mit dem rotem Holzgeländer im Fachwerkhaus von „Wendt & Kühn“ in Grünhainichen nach oben steigt. „Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich immer von ihrem Hund begrüßt und wegen des Wurstduftes abgeleckt wurde.“
Brigitte Hockeborn war die Tochter des örtlichen Fleischers, brachte die Köstlichkeiten persönlich zu den besseren Kunden.

Und zu den besseren Kunden zählte das Haus „Wendt & Kühn“ zweifelsfrei. In diesem Jahr feiern die Elfpunkte-Engel ihren 100. Geburtstag, werden von Kunden auf der ganzen Welt geschätzt.
Eine Geschichte, die Brigitte Hockeborn ganz eng miterlebte. Sie erinnert sich: „Grete Wendt, die Firmengründerin, habe ich nicht so oft gesehen. Sie war sehr zurückhaltend. Aber meine Oma Friede war mit Gretes Schwägerin Olly gut befreundet und so war ich oft hier im Haus zu Gast.“

Jubiläum der Elfpunkte-Engel

Der 100. Geburtstag der Elfpunkte-Engel der Firma „Wendt & Kühn“. Nur ein Thema in der neuen „Reisezeit“, die von der Agentur ERZ.art der medien.GRUPPE Chemnitz.Erzgebirge herausgegeben wird, zu der auch der WochenENDspiegel gehört.

Die Frühjahrs/Sommer-Ausgabe ist fertiggestellt, wird jetzt ausgeliefert. Wie gewohnt, bieten u. a. Kommunen, Vereine, Herbergsbetriebe und namenhafte Hersteller echt erzgebirgischer Volkskunst ihre Offerten an. Auf 64 Seiten können die Leser durch die Welterbe-Region reisen. Auf drei Seiten informiert der Tourismusverband Erzgebirge über aktuelle Projekte.

Brigitte Hockeborn gefällt die neue Ausgabe, die sie bei „Wendt & Kühn“ druckfrisch in den Händen hält und sagt: „Die kommt gleich mit in unser Ortsarchiv.“ Denn darum kümmert sich die 75-Jährige mit Leidenschaft, ist auch im Heimatverein aktiv und trägt „Wendt & Kühn“ im Herzen.

„Mich macht es stolz, dass wir so eine angesehene Firma im Ort haben“, lächelt die Fleischerstochter, die später lang beim Spielzeugkombinat VERO gearbeitet hat. Bei den Elfpunkt-Engel-Machern war sie nie.

Brigitte Hockeborn nickt: „Nach der Wende habe ich einmal darüber nachgedacht, mich zu bewerben. Aber mir liegen solche feinen Arbeiten nicht. Ich war immer eine Frau, die angepackt hat – und so habe ich es gelassen. Mir bleibt ja die Erinnerung an meine Zeit als duftende Wurstpaket-Überbringerin…“