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Artikel von: Sven Günther
09.11.2022

Darum wirken Zeitungen

Auch in der Küche der Kantine im GDZ Annaberg-Buchholz ist der WochenENDspiegel eine gern gelesene Lektüre. Jens Köhler, Anett Köhler und Michael Heß studieren den Inhalt. Fotos: Sven Günther

Eine Richtungsfrage, oder warum der WochenENDspiegel wirkt

Von Sven Günther
Es ist eine Frage der Herangehensweise!
Während Leser des WochenENDspiegel, anderer Tageszeitungen oder Anzeigenblätter Inserate und Prospekte aktiv studieren, selbst bestimmen, wann und wo sie sich mit den Inhalten beschäftigen möchten, stört sie die Werbung in anderen Medien kolossal.

Der spannende Krimi im Fernsehen? Von eine Damenbinden-Reklame torpediert!

Das Zwischendurch-Spielchen im Internet? Plopp! Ein Discounter unterbricht die Konzentration mit Marmeladen-Tiefstpreisen

Das coole Video auf Youtube? Tick, tick, tick. Es dauert gefühlt ewig, bis der Hit gehört werden kann, weil ein Telefonanbieter die neuesten „Kostet-fast-nichts-Preise“ offeriert.

Überall wird man von der Reklame gestört – im WochenENDspiegel, in Tageszeitungen und Anzeigenblättern dagegen, kann man sich mittels der Werbung gezielt informieren.

Sebastian Reuter aus Bärenstein blickt in der Mittagspause in den WochenENDspiegel.

Wenn Firmen planen, sich aus der Printwerbung zurückzuziehen, ist das ein Fehler. Das belegt eine neue Leserakzeptanz-Studie, die das Allensbach-Institut für den Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) erhoben hat.
Die Studie ist repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahren. Die Befragung wurde mündlich-persönlich (face-to-face) nach einem einheitlichen Frageformular vorgenommen. Insgesamt wurden 1.541 Personen im Zeitraum vom 26. August bis 9. September 2021 befragt.
Ergebnis: Das Anzeigenblatt ist die führende Informationsquelle über Einkaufsmöglichkeiten und Sonderangebote vor Ort: 70 Prozent der Bevölkerung informieren sich in gedruckten Anzeigenblättern oder beigesteckten Prospektbeilagen über aktuelle Angebote. Im Kreis der Personen mit besonders ausgeprägtem Interesse an Sonderangeboten beträgt der Anteil sogar 82 Prozent.
Auffällig ist, dass gerade die digitalen Informationsquellen gegenüber den klassischen eine eher untergeordnete Bedeutung einnehmen. Selbst unter den an Sonderangeboten sehr interessierten Personen nutzen gerade einmal 13 Prozent digitale Prospekte bzw. Prospektportale und lediglich zwölf Prozent spezielle Apps.

Konfrontiert mit der hypothetischen Möglichkeit, zwischen gedruckten und digitalen Prospekten wählen zu können, würden sich 62 Prozent der deutschen Wohnbevölkerung für gedruckte Prospekte und nur zwölf Prozent für digitale Alternativen entscheiden.

Der WochenENDspiegel, andere Anzeigenblätter und die Tageszeitung als Informationsquelle – UND ALS SPARBÜCHSE!
Denn gerade bei den drastisch gestiegenen Preisen ist es sparend, sich gezielt über Angebote zu informieren.

Torsten Weiser, Inhaber der Gaststätte und Pension „Zum Türmer“ in Annaberg-Buchholz (Große Kirchgasse) ist Leser des WochenENDspiegel.
Utta Troll liest im Zeitungladen an der Wolkensteiner Straße im WochenENDspiegel
Lokale Infos zwischendurch schätzt Mario Reuter aus Kühberg am WochenENDspiegel
Rudi Kutz, Chef der Total-Tankstelle Annaberg-Buchholz, informiert sich im WochenEndspiegel.

Der Wohnort und die Region bleiben die wesentlichen Bezugsebenen. Dabei hat das Informationsinteresse am Nahbereich sogar zugenommen. Während der Anteil der Menschen, die sich sehr für das Geschehen am Ort interessierten, in einer Allensbach-Erhebung aus dem Jahr 2019 noch 38 Prozent betrug, ist dieser Wert in der aktuellen Studie auf 48 Prozent gestiegen.
Der Nahbereich ist zudem die dominierende Konsumwelt der Bevölkerung. Drei Viertel der Bevölkerung sind an Informationen über Einkaufsmöglichkeiten und Sonderangebote von Geschäften in der näheren Umgebung interessiert. Die Anzeigenblätter beziehen ihre Stärke aus der Fokussierung auf die lokale Lebens- und Konsumwelt.

BVDA-Geschäftsführer Sebastian Schaeffer sieht durch die Allensbach-Studie die wichtige Funktion der Anzeigenblätter in der lokalen Konsumwelt bestätigt: „Die Entwicklung zeigt, dass digital nicht immer die gefragtere Alternative ist. Gerade in den aktuell schwierigen Zeiten, die von erheblichen Steigerungen der Lebenshaltungskosten vieler Menschen geprägt sind, wird Angebotskommunikation wichtiger denn je. Anzeigenblätter und Prospekteilagen sind aus Sicht der Konsumenten hier die führende Informationsquelle.“
Die Studie belegt laut Schaeffer zudem die Schaufensterfunktion von Prospekten. Denn vielfach erfolge die Nutzung der Prospektbeilagen nach fest gefügten Mustern. Nahezu zwei Drittel der Anzeigenblattleser blättere die Beilagen gewohnheitsmäßig durch, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Und was ist mit den gefällten Bäumen?
Zeitungen sind heute zu 100 Prozent recycelbar bzw. werden aus 100 Prozent Altpapier hergestellt

Immer wieder wird argumentiert, dass für die Herstellung von Zeitungspapier Bäume gefällt werden müssen und die Verlage so die Umwelt schädigten. Ein Irrtum! Zeitungen werden in Deutschland nahezu ausschließlich auf recyceltem Altpapier gedruckt. Bei der Herstellung von Recyclingpapier werden im Vergleich zur Herstellung von Frischfaserpapier bis zu 60 Prozent der Energie, bis zu 70 Prozent des Wassers, CO2-Emissionen und Abfall in erheblichem Umfang reduziert.

Zeitungen sind heute zu 100 Prozent recycelbar bzw. werden aus 100 Prozent Altpapier hergestellt.

Auch im Recyclingkreislauf bleibt ein geringer Anteil von frischen Zellstoff unverzichtbar, da bei der Aufbereitung von Altpapier jeweils Fasern verloren gehen, die durch frische Fasern ersetzt werden müssen. In der Regel lassen sich Holzfasern im Papier mindestens zehn Mal wieder verwerten.
Das Stammholz ausgewachsener Bäume ist viel zu wertvoll für die Papier- und Druckindustrie. Es wird vor allem für Häuser und Möbel verwendet. Frischfasern für Papier kommen in Deutschland überwiegend aus Durchforstungsholz und Sägewerksabfällen.
Bei der Durchforstung nehmen Forstwirte schwächere Bäume aus dem Wald heraus, um den übrigen Bäumen bessere Wachstumschancen zu geben.

Unsere Wälder leiden nicht unter Druckproduktionen. Holz wächst in Deutschland in sehr produktiven Wäldern mit Zuwachsraten von über 120 Millionen Kubikmeter im Jahr. Der Wald in Deutschland wird ständig aufgeforstet und ist damit über viele Generationen nachhaltig bewirtschaftet. Dadurch haben sich Vorräte von mehr als 3,74 Milliarden Kubikmetern Holz aufgebaut.
Rund 80 Prozent der Holzfasern, die in der europäischen Papierindustrie verwendet werden, stammen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern Europas. Da fortlaufend mehr aufgeforstet als abgebaut wird, werden die Wälder immer größer. Jeden Tag um 1.500 Fußballfelder.