Start Erzgebirge Das 1.000. Oberligaspiel
Artikel von: Redaktion
16.10.2015

Das 1.000. Oberligaspiel

Vor dem Anpfiff des 1.000. Oberligaspiels der Wismutelf: Dirk Stahmann (1. FCM), die Schiedsrichter Kirschen, Supp und Habermann sowie die Auer Harald Mothes, Jörg Weißflog, Volker Schmidt und Steffen Krauß (v.l.).
Vor dem Anpfiff des 1.000. Oberligaspiels der Wismutelf: Dirk Stahmann (1. FCM), die Schiedsrichter Kirschen, Supp und Habermann sowie die Auer Harald Mothes, Jörg Weißflog, Volker Schmidt und Steffen Krauß (v.l.).

Der 1. FC Magdeburg und FC Erzgebirge Aue gehören zu den bekanntesten ostdeutschen Vereinen, die aufgrund ihrer Erfolge Fußballgeschichte schrieben. Als Meister, Pokalsieger und Teilnehmer an europäischen Wettbewerben begeisterten sie ihre Fans. Aber seit der Saison 1999/2000 gab es kein Punktspiel mehr zwischen dem 1. FCM und dem FCE. Bis zu diesem 6. Mai 2000, an dem die Erzgebirger zu Hause gegen die Elbestädter mit 1:3 unterlagen, und dem Rückspiel in Magdeburg, welches die Veilchen mit 2:0 für sich entschieden, wurden insgesamt 68 Begegnungen ausgetragen.
Der SC Aufbau Magdeburg als Vorgänger des 1. FCM stieg zum ersten Mal 1960 in die DDR-Oberliga auf. Schon am 5. Spieltag kam der damalige Meister SC Wismut ins Grube- Stadion. Vor 22.000 Zuschauern gewann die Kumpelelf durch ein Tor von Klaus Zink mit 1:0. Doch einige weitere Partien sorgten für viel mehr Gesprächsstoff. Am 16. Oktober 1974 reisten die Magdeburger als amtierender Meister ins Lößnitztal. Die Gäste gewannen dank umstrittener Schiedsrichterentscheidungen 1:0 und deshalb kam es zu unschönen Szenen unter den beteiligten Aktiven. Ausgerechnet an diesem Tag saß Bayern Münchens Trainer Udo Lattek auf der Tribüne, denn eine Woche später stand im Europapokal das mit Spannung erwartete deutsch-deutsche Duell an. Nach Auswertung der Vorfälle wurden Konrad Schaller und der aus Magdeburg stammende Torhüter Ulrich Ebert wegen Tätlichkeit an einem Linienrichter vier Spiele gesperrt.
Die BSG Wismut war 1980/81 wieder einmal in akuter Abstiegsgefahr.
Am letzten Spieltag musste gegen den 1. FCM ein Sieg her. Aue rettete sich mit einem 2:1 gegen die Blau-Weißen, weil außerdem auch Halle in Böhlen gewann. Sieben Jahre später benötigten die Veilchen erneut zwei Punkte aus der Partie gegen Magdeburg, um die Klasse zu halten. Der 1:0-Auswärtssieg war angeblich verbunden mit einem gewissen finanziellen Betrag an die sportlich Verantwortlichen des Gastgebers. Dieser Sachverhalt konnte aber nicht eindeutig aufgeklärt werden. Kurioserweise verpflichtete Wismut für die anschließende Saison Ulrich Schulze, der 1974 beim ECII-Sieg für die Magdeburger im Tor stand, als Trainer.
Anzeigetafel
Mit ihm bestritt der Auer Traditionsverein am 13. Oktober 1989 sein 1000. Oberliga-Punktspiel. Der Gegner bei diesem unvergesslichen Fußballabend war natürlich der 1. FCM. Die 25.000 Zuschauer erlebten bei der Flutlichtpremiere ein 0:0-Unentschieden. So eine Besucherzahl wurde seitdem in Aue nicht wieder registriert. Ab 1990/91 spielten dann beide Vereine in unterschiedlichen Ligen. Erst Ende der 90er Jahre fanden noch einmal sechs Begegnungen in der Regionalliga Nordost statt. Reichlich 15 Spielzeiten später empfängt nun zum ersten Mal in der dritten Liga der FC Erzgebirge Aue den 1. FC Magdeburg.

Bernd Friedrich