Start Erzgebirge Das erste Twitterview! Zur Sache, Wanderwitz
Artikel von: Sven Günther
01.07.2016

Das erste Twitterview! Zur Sache, Wanderwitz

Wanderwitz
Marco Wanderwitz (MdB, CDU) in seinem Berliner Büro. Auf www.wochenendspiegel.de gibt er sein erstes Twitterview

 

#Herr Wanderwitz, Sie haben 140 Zeichen…

Von Sven Günther. Politiker haben ein Problem, das sie zu zerreißen droht. Auf der einen Seite zerrt der ausgeprägte Hang zur Ausführlichkeit bei Erklärungen. Auf der anderen entwickelt die zwingend geforderte Knappheit der Antworten in den neuen Medien ungeheuere Zugkraft. Ein Dilemma, dem sich Marco Wanderwitz, CDU-Bundestagsabgeordneter (Chemnitzer Umland/Erzgebirge) und Kandidat zur Bundestagswahl 2017 stellt: Er gibt auf www.wochenendspiegel.de das erste Twitterview. Mehr als 140 Zeichen pro Antwort hat er nicht!

Auf Ihrer Homepage sind unter dem Punkt „Aufgaben“ 25 Funktionen aufgelistet, die Sie begleiten. Wie viel Stunden hat eigentlich Ihr Tag?

Manche machen mehr Arbeit, andere weniger. Mit gutem Zeitmanagement, 10 bis 12 Stunden Arbeit pro Tag 6 Tage die Woche, ist es leistbar.

Und die Familie?

Die ist mir sehr wichtig, darf nicht zu kurz kommen. Sonntage sind für Arbeit daher tabu.

Angela Merkel wird wegen ihrer Asylpolitik auch innerparteilich (Berliner Kreis) kritisiert. Berechtigt?

Schwierige Herausforderungen verlangen tragfähige Antworten, kein populistisches Geschrei mit Schaum vor dem Mund. Wir haben viel geschafft.

…und dabei Forderungen der AfD übernommen..?

Die Union braucht die AfD nicht, um weiterhin gute Politik für unser Land zu machen.

Sondern?

Grüne + SPD waren lang gegen Asylrechts-Änderungen, u.a. gegen die Einstufung der Mahgrebstaaten als sichere Drittländer. Verantwortungslos!

Das beantwortet die Frage zur AfD nicht.

Die AfD ist in Teilen rechtsradikal, hat Positionen und Köpfe, die außerhalb unseres Verfassungsbogens stehen. Keine Zusammenarbeit denkbar!

Mit der CSU gibt es Streit. Keine Angst, dass sie mit der AfD paktiert, bundeweit antritt und der CDU den rechten Flügel wegreißt?

Wir ringen in der Union um Positionen, müssen wieder mehr gemeinsame finden. Die CSU hat auch das C im Namen – das schließt AfD-Nähe aus.

Aber Populär-Politiker punkten: Weil sie dem Volk aufs Maul schauen oder weil sie ihm nach dem Munde reden?

Mit den Menschen reden: JA. Argumente austauschen: JA. Populistische Parolen nachplappern: NEIN. Das ist der steinigere, aber richtige Weg.

Was haben Sie konkret in Berlin für die Region erreicht?

Wir machen Gesetze für das ganze Land, die positiv vor Ort wirken sollen. Für das Praktische sind u.a. Behörden, Landkreise und Kommunen da.

Also nichts Konkretes?

Doch. Bspw. gerade Kampf um Ausbau der A 72 Chemnitz-Zwickau und Elektrifizierung/Zweigleisigkeit der Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig.

Alles auf den Gedanken des Herrn Wanderwitz gewachsen?

In Abstimmung mit den Nachbarn, der Kommunalpolitik und Staatsregierung. Dauerlauf: Heimat-Projekte in Förderprogramme zu bringen.

Gibt es Beispiele?

Ganz frisch bspw. 150.000 Euro für die Sanierung der Kreuzkirche Lugau und je 50.000 für die Planung Internetausbau Neukirchen und Oelsnitz.

Im Falle einer Wiederwahl: Was haben Sie sich konkret für die nächste Legislatur vorgenommen?

Die “Schwarze Null” ohne Steuererhöhung halten. Mehr Geld für Forschung, Entwicklung und Infrastruktur. Unterstützung der ländlichen Räume.

Hier geht es zum ausführlichen Interview

http://www.mediengruppe-erzgebirge.de/images/epaper/2016/01_jul_ST_ebook.pdf