Start Erzgebirge Das war knapp! Eric Frenzel WM-Vierter
Artikel von: Sven Günther
26.02.2021

Das war knapp! Eric Frenzel WM-Vierter

Eric Frenzel sprang und lief beim ersten WM-Wettkampf knapp an einer Medaille vorbei. Foto: Peplies consult

Auftakt (fast) nach Maß

Von Eric Frenzel

Der erste Satz gebührt dem Weltmeister, Jan Carl Riiber; ich verneige mich vor dem Norweger, der seine Dominanz aus dem Weltcup der letzten zwei Jahre auf den Punkt auch hier bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf bestätigen konnte. Mein vierter Platz mit der sogenannten Holzmedaille macht ein paar Sekunden nach dem Rennen etwas Verdruss und man überlegt natürlich, was hätte sein können, wenn an ein paar Stellen des Wettkampftages es günstiger gelaufen wäre. Aber solche Gedanken sind falsch, denn man muss dann auch den anderen zugestehen, dass es auch für sie an manchen Stellen etwas besser hätte laufen können, was das Ergebnis schlussendlich nicht korrigiert.

Es war ein harter Wettkampf, vor allem ein harter 10km-Lauf. Die Ausgangssituation war auf dem Blatt Papier nicht schlecht: 40 Sekunden Abstand auf den Führenden, zwanzig Sekunden Abstand auf den Topfavoriten Riiber, dem späteren Weltmeister. Aber alle Theorie ist grau, der Lauf muss immer erstmal gelaufen werden. Die Strecke war durch den Sonnenschein und den zweistelligen Temperaturen, schwierig zu laufen.

Wir Athleten präferieren eigentlich niedrigere Temperaturen, damit das Streckenbett schön kompakt ist. Laufen im weichen Schnee ist anstrengend. Die Renntaktik konnte keine andere sein als schnellmöglichst auf Riiberaufzulaufen. Fabian Riessle und ich hatten uns selbst und dieser Express funktioniert eigentlich fast immer. So konnten wir auch diesmal  das Zwischenziel erreichen, die Gruppe um den Norweger einzuholen.

Der Plan war dann, sich ein wenig zu erholen, um in der letzten Runde den Angriff zu setzen. An dieser Stelle gab es dann die entscheidende Drehbuchabweichung . Riiber und Co. setzten ein hohes Tempo einfach fort und ließen Fabian und mir diese Regenerationsphase nicht. Schnell wussten wir, dass es einen harten Kampf geben würde. Am letzten Anstieg, dem Burgstall, waren wir schon die Meter entfernt, die uns hinterher am Sieg gefehlt haben. Es war einfach kein Rankommen mehr, es gab kein Potential, das noch hätte gehoben werden können. Die drei Führenden haben dann das Rennen sozusagen sicher nach Hause gebracht. Das Podest war am Ende für mich fünf lange Sekunden zu weit entfernt.

Aber man muss das Positive sehen. Dieser Wettkampf hat gezeigt, dass wir zu richtigen Zeit am richtigen Ort die richtige Form haben. Wir sind auf Augenhöhe, vor allem mit den Norwegern. Das Mannschaftsergebnis im ersten Einzelwettbewerb motiviert uns für den Staffelwettkampf, unser Ziel ist ganz klar: Wir wollen am Sonntag Weltmeister mit der Mannschaft werden!