DDR-Designer Karl Clauss Dietel ist tot

Für die deutsche Design-Welt hat er Geschichte geschrieben: Viele Gestaltungen von Karl Clauss Dietel sind bis heute legendär, etwa der Robotron-Rechner, die Erika-Schreibmaschine oder die Simson-Zweiräder. Der gebürtige Chemnitzer hat den Alltag vieler Menschen im Osten Deutschlands geprägt. Am 2. Januar 2022 ist Karl Clauss Dietel im Alter von 87 Jahren verstorben. “Wir haben einen der großen und prägenden deutschen Formgestalter und Designer verloren”, so Frédéric Bußmann, Generaldirektor der Kunstsammlungen Chemnitz, der prägende Einblicke in das Schaffen des Form-und Produktgestalters im vergangenen Jahr in der Ausstellung „simson, diamant, erika“ gab. “Wir sind ihm sehr dankbar für seine Verbundenheit mit der Stadt und den Kunst-sammlungen Chemnitz und auch dafür, sein Werk als Vermächtnis bewahren zu können.”

Begleitend erschien die Publikation “Karl Clauss Dietel. Die offene Form”.

Bereits 2014 wurde Karl Clauss Dietel für sein Lebenswerk mit dem deutschen Designpreis ausgezeichnet worden.

Den Chemnitzern bleibt er als Stratege, Visionär und Allround-Gestalter in Erinnerung. Neben seinen legendären Realisierungen, wie dem Moped Simson S50, das Radio RK5 mit Kugellautsprechern oder den Schreibmaschinen der Marke Erika machte er sich mit Entwürfen für den DDR-Automobilbau einen Namen. Vieles hiervon schaffte jedoch nicht den Sprung in die Serienproduktion. Entwürfe, wie zum Wartburg 353 verbindet man dennoch mit seinem Namen.

Oberbürgermeister Sven Schulze äußerte sich am Montag zum Tod von Karl Clauss Dietel:

„Er war das Design-Gesicht der DDR. Bis zuletzt hat er sich in Chemnitz und der Region eingebracht und das Antlitz der Stadt geprägt. Mit dem Tod von Karl Clauss Dietel verliert Chemnitz einen großen Künstler und Gestalter. Meine Gedanken sind in dieser Zeit bei seinen Verwandten und Freunden.“