Start Erzgebirge DEFA-Film "Der kleine Prinz" bei fabulix
Artikel von: Sven Günther
20.07.2017

DEFA-Film “Der kleine Prinz” bei fabulix

Eine Szene aus dem DEFA-Film “Der kleine Prinz”, der seit 50 Jahren kaum gezeigt wurde und bei Fabulix aufgeführt wird. Foto: Stadt Annaberg-Buchholz

Verschollener Film bei fabulix zu sehen!

Annaberg-Buchholz. Nach über 50 Jahren wird  zum 1. Internationalen Märchenfilm-Festival „fabulix“ in Annaberg-Buchholz ein Film gezeigt, der sich ein halbes Jahrhundert im „Giftschrank“ (unter Verschluss) befand. Es handelt sich um den Streifen „Der kleine Prinz“.
1966 wurde er von einem der berühmtesten Regisseure der DDR, Konrad Wolf,  gedreht. Beteiligt war die „Creme de la Creme“ der damaligen Schauspieler. Eberhard Esche spielte den Pilot, Inge Keller die Schlange, Klaus Piontek den Fuchs und Fred Düren den Laternenanzünder. Den Text der Ballade sang  Manfred Krug, für das Szenenbild war Alfred Hirschmeier verantwortlich.
Entwürfe für die Kostüme kreierte Dorit Gründel. Die Rose im Film sprach  Monika Lennartz. Christel Bodenstein erhielt die Hauptrolle des Prinzen von Konrad Wolf während eines Urlaubs an der Ostsee geschenkt.
Gedreht wurde 9. November 1965 bis zum 9. Januar 1966. Die kalkulierten Kosten von 600.000 Mark der Deutschen Notenbank (MDN) stiegen im Lauf der  Produktion auf über 900.000 MDN.
Ein gravierendes Problem war, dass sich das DEFA-Studio für Spielfilme erst mit der Fertigstellung um die Urheberrechte kümmerte. Diese wurden von den Erben des Schriftstellers Saint-Exupéry jedoch nicht erteilt. Deshalb durfte der Film nach der Fertigstellung nur einige wenige Male mit Ausnahmegenehmigung gezeigt  werden.

Seit 2015 sind die Urheberrechte erloschen.  Zum 1. Internationalen  Märchenfilm-Festival „fabulix“ in Annaberg-Buchholz wird „Der kleine Prinz“ am 26. August ab 13.30 Uhr in der Bergkirche am Annaberger Markt sowie ab  18.30 Uhr im großen Saal des Kulturzentrums Erzhammer gezeigt.
Zu beiden  Filmvorstellungen ist auch Christel Bodenstein, die Hauptdarstellerin des Films und Ehrenpräsidentin von „fabulix“ zu erleben. Besonders spannend ist, wie sie dabei „aus dem Nähkästchen“ plaudert und die Zuschauer an ihren persönlichen Erinnerungen an die Dreharbeiten teilhaben lässt.