Start Erzgebirge Demonstranten rufen "Merkel muss weg!"
Artikel von: Sven Günther
19.11.2015

Demonstranten rufen “Merkel muss weg!”

Hunderte Menschen kamen am Dienstag zur Kundgebung auf den Annaberger Kätplatz. Foto: Thomas Dietz

Annaberg-Buchholz. Man konnte den Ruf immer und immer wieder hören: “Merkel muss weg” hallte es am Dienstagabend über den Kätplatz. Dort hatte der AfD-Landtagsabgeordnete Carsten Hütter aus Marienberg zur Kundgebung gerufen und viele Erzgebirge folgten. Die Teilnehmerzahl wird vom Veranstalter mit 1200 angegeben, Beobachter schätzten sie auf rund 800. Fest steht: Das Publikum, zu dem die Redner sprachen, war gemischt. Frauen, Männer, Junge, Alte. Und die Menschen kamen aus dem gesamten Erzgebirgskreis.
Unter ihnen sammelte die AfD Unterschriften für einen Volksantrag, nachdem Schulen und Turnhallen nicht zur Unterbringung von Asylbewerbern genutzt werden dürfen.
Als erstes sprach Carsten Hütter, sagte, dass es richtig ist, Menschen in Not zu helfen. Genau wichtig sei es aber, dass sich die Menschen unserer Gesellschaft, unseren Gesetzen anpassen müssten. Deutschland könne sich nicht um alle Hilfsbedürftigen auf der Welt kümmern. Er kritisierte die Unterbesetzung bei der Polizei, forderte Kontrollen an den Grenzen.
Auch Landrat Frank Vogel bekam Kritik. Hütter warf ihm vor, zu wenig in den Orten zu sein, wo Asylbewerber untergebracht werden.
Hütters Landtags-Kollege Jörg Urban (AfD) beklagte, dass jeder der Merkels Satz “Wir schaffen das” anzweifelt, in die rechte Ecke gedrängt würde.
Zur Integration von Flüchtlingen stellte er die Frage, warum es mit 100.000 Migranten funktionieren solle, wenn es in der Vergangenheit schon mit 10.000 mehr schlecht als recht gelungen sei. Den „Masseneinwanderungswahnsinn“ könne man nur mit der Schließung der Grenzen und Stacheldrahtzaun stoppen. Er prangerte an, dass der Weltfrieden nicht voranschreiten könne, solange Staaten wie Saudi Arabien, die USA und andere „schalten und walten“, wie sie wollen.
Fazit: Annaberg erlebte eine störungsfreie Demonstration. Die Redner kritisierten die Vorgehensweise der Bundesregierung und forderten: „Merkel muss weg!“ Am Ende wurde zu einem Abendspaziergang (Start: Markt/Ecke Sparkasse) am Samstag 18 Uhr eingeladen. Organisator Thomas Fiedler: “Es geht um den Schutz unserer Kinder. Lasst uns ein Zeichen setzen. Kinder können gern ihre Laternen mitbringen. Hunde, Fahrräder und Alkohol sollten zuhause gelassen werden.“