Start Zwickau Den Stempel aufdrücken
Artikel von: Uwe Wolf
19.11.2016

Den Stempel aufdrücken

Das Kinderpostamt im Esche Museum. Darüber freuen sich auch die Sammler Armin Richter und Klaus Haubold und der Grafik-Designer Harry Scheunert. Foto: Uwe Wolf
Das Kinderpostamt im Esche Museum. Darüber freuen sich auch die Sammler Armin Richter (r.) und Klaus Haubold (l.) und der Grafik-Designer Harry Scheunert. Foto: Uwe Wolf

Limbach-Oberfrohna. Wie geht es auf einem Postamt zu? Wie erfolgt das Abstempeln und Sortieren der Briefe? Auf diese und andere Fragen gibt es Antworten im Kinderpostamt im Esche-Museum. Im Rahmen der neuen Sonderausstellung zum Thema “Kleine Kunstwerke im Lichterglanz – Briefmarken zur Weihnachtszeit” stellte die Deutsche Post das Kinderpostamt zur Verfügung, womit dieses in der Region einmalig ist. Darin können die jungen Besucher unter Anleitung wichtige Tätigkeiten eines Postamtes ausprobieren und nachspielen. Geöffnet hat das Kinderpostamt am 3. und 17. Dezember und 14. Januar, jeweils von 14 bis 16 Uhr.

Weiterhin ist am 4. Dezember von 14 bis 17 Uhr der  Sammler Klaus Haubold anwesend und nimmt Briefe für die Weihnachtspostfiliale in Himmelpfort an. “In Deutschland gibt es sechs Weihnachtspostämter, die jede Menge zu tun haben”, sagte Klaus Haubold aus Mülsen. “In der Weihnachtszeit werden je Postamt 3500 bis 4000 Briefe mit Wünschen der Kinder bearbeitet.” Klaus Haubold war von 1955 bis 1998 bei der Post angestellt. Seit 1966 sammelt er nicht nur Briefmarken, sondern auch sogenannte “Ganzstücke”, wo Brief, Marke und Stempel als Einheit erhaltenswert sind. Um Weihnachtsbriefe zu bekommen hat Haubold nach Frankreich, Österreich und nach Grönland geschrieben.

Einer, der Briefmarken entwirft ist Harry Scheuner aus Chemnitz. Nicht nur zu DDR-Zeiten hat er viele Marken für die Post entworfen, sondern auch nach der Wende konnten sich seine Entwürfe sehr oft durchsetzen. Seine Arbeiten werden somit seit Jahrzenten regelmäßig für Marken der Post ausgewählt. “Gesammelt habe ich Briefmarken eigentlich nie. Höchstens mal als Kind. Aber darüber bin ich nicht hinausgekommen”, meinte Scheuner. “Als Gestalter habe ich den Vorteil, dass ich mich als erster mit dem Motiv einer Briefmarke beschäftigen kann.” Um eine Marke zu gestalten sind Museumsbesuche, Stadtbesuche, das Beschäftigen mit Geschichte und auch das Achten auf die Rechte Dritter erforderlich. “Mit jedem Auftrag wird man mit etwas neuen konfrontiert, kann man sein Wissen erweitern”, so der Grafik-Designer, der auch Weihnachts- und Märchenmarken entworfen hat. Einige seiner Originalentwürfe zeigt die Ausstellung.

Der Sammler Armin Richter aus Mittweida sammelt seit seiner Kindheit Briefmarken. In der Ausstellung zeigt er mit philatelistischen Objekten seine ganz persönliche Sicht auf Weihnachten. Für den 8. Januar um 15 Uhr ist eine Führung durch die Ausstellung mit den Sammlern Klaus Haubold und Gabriele Pabstmann geplant. uw