Start Erzgebirge Der EHV Aue steht vor einer spannenden Restsaison
Artikel von: Redaktion
11.02.2019

Der EHV Aue steht vor einer spannenden Restsaison

Chefcoach Stephan Swat (l.) erläutert Pascal Ebert auf der Taktiktafel spielerische Angriffs-und Abwehrvarianten. Die gerade zu Ende gegangene Handball-WM zeigt, dass die spieltaktische Ausrichtung der Mannschaft eine entscheidende Grundlage des Erfolges bildet. Foto: H.-J. Schwochow

Die Ausgangslage vor dem Heimspiel am 16. Februar gegen den Wilhelmshavener HV ist einfach und schwer zugleich. Will der EHV nicht zu den fünf Absteigern gehören, benötigt er einen Punkt mehr als der 16. in der Abschlusstabelle. Erreicht der Traditionsverein diese Platzierung, käme das einem Platz in der Championsleague gleich. Im Gespräch mit Dr. Hans-Joachim Schwochow blickt Cheftrainer Stephan Swat nochmals auf die Hinrunde und erläutert, wie er den Klassenerhalt gemeinsam mit seinen Trainerkollegen und dem Mannschaftsumfeld erreichen will.

Wie zufrieden sind Sie mit 19:21-Punkten und Tabellenplatz 11 vor dem Start nach der Winterpause?
Die Ausgangslage für den Verbleib in der 2. Liga bewerte ich positiv. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass wir nach dem mit 22:30 verlorenen Auswärtsspiel gegen VfL Lübeck-Schwartau in die Abstiegszone geraten waren. Dass wir uns dann bis auf den 9. Platz heran kämpften, verdient Anerkennung. Doch letztlich wird am Saisonende abgerechnet und vor uns liegt ein hartes Stück Arbeit.

Schmerzt Sie noch die Heimniederlage am 27. Dezember gegen TV 05/07 Hüttenberg?
Natürlich hätten ich mir einen besseren Jahresausklang gewünscht, zumal wir zwei Punkte mehr sehr gerne mitgenommen hätten. Andererseits zeigte diese Partie einmal mehr: In der 2. Liga kann jeder jeden schlagen. Aus meiner persönlichen Sicht werden zum Klassenerhalt 35/36 Punkte nötig sein. Braucht es weiterer Worte?

Welche konkreten Baustellen entdeckten Sie nach dem Vorbereitungsspiel gegen ThSV Eisenach?
Das Unentschieden gegen den Drittligisten zeigte Nachholebedarf in der Feinabstimmung, im athletischen Bereich und im unzureichenden Spielrhythmus. Gemeint war auch die Stabilisierung der Abwehr. Hinzu kommt der Ausfall von Kevin Lux und die Einbindung von Petr Slachta. Andererseits zeigte das Testspiel gegen Talent Pilsen, dass sich mit ihm und Kevin Roch in der Abwehr gute Lösungen anbieten.

Wie sieht die Verletztenliste aus?
Aufatmen ist nur bedingt angesagt. Nico Schneider befindet sich nach seinem Mittelfußbruch im Aufbautraining und braucht nach halbjähriger Verletzung alles andere als Druck. Ladislav Brykner steigt zeitnah wieder ins Training ein. Sebastian Paraschiv steht uns nach seinem Kreuzbandriss in dieser Saison nicht zur Verfügung. Kevin Lux unterzieht sich Reha-Maßnahmen. Leider hat sich nun auch noch Austris Tuminskis im Training verletzt. Auf ihn werden wir längere Zeit verzichten müssen. Was mit Eric Töpfers Knie ist, werden wir nach den Untersuchungen wissen.

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Zeichnet sich eine Lösung ab, wenn der gegenwärtig überaus erfolgreich aufspielende Mannschaftskapitän Eric Meinhardt seine Karriere beendet?
Diese Gedanken bewegen mich sehr. Mir ist bewusst, dass es keine 1:1-Lösung geben wird, denn Eric ist kaum ersetzbar. Benas Petreikis kann in diese verantwortungsvolle Rolle hineinwachsen, muss sich weiter festigen und brauch einen starken Partner an seiner Seite, um die Führungsrolle durchgehend ausfüllen zu können.

Liegt beim Cheftrainer schon eine personelle Wunschliste für die Saison 2019/2010 vor?
Gute Frage! Entsprechende Überlegungen orientieren sich ausschließlich an den finanziellen Möglichkeiten des Vereins. Auf der Rückraum-Mitte-Position brauchen wir allerdings unbedingt eine Verstärkung. Für die Zukunft beobachten wir die weitere Entwicklung von Pascal Bochmann, ein großes Torwart-Talent aus dem eigenen Nachwuchs. Über gute Anschlusskader verfügt außerdem das Juniorteam. Doch Talent alleine hilft nicht. Die künftigen Spieler für die erste Mannschaft müssen den Willen aufbringen, sich sportlich und charakterlich weiterentwickeln zu wollen.

Gibt es aus Ihrer Sicht bis zum Saisonende besondere „Schlüsselspiele“?
Nein, denn für uns sind alle noch ausstehenden Spiele extrem schwer. Punkte lassen sich ohnehin nicht am Laptop planen. Jede sich bietende Chance müssen wir hoch konzentriert nutzen. Dazu sind wir in der Lage. In der Hinrunde haben wir dies gegen vermeintlich „schwere“ Gegner bewiesen. Wir haben es als Team selbst in der Hand, die erforderlich Punkte für den Klassenerhalt einzuspielen. Wenn uns dabei die Fans weiterhin unterstützen, dürften wir uns 8. Juni nach dem Heimspiel gegen TuS N-Lübbecke alle in den Armen liegen.