Start Erzgebirge Der EHV und der artige Junge
Artikel von: Sven Günther
20.09.2021

Der EHV und der artige Junge

Wie hier im Spiel gegen Dormagen konnte Nico Schneider auch in Bad Schwartau defensiv und offensiv überzeugen. Fotos: Manja Gehlert.

Wenn Mutti sich etwas wünscht…

Lößnitz. Spätestens seit Rainhard Fendrich weiß man, dass Mutter-Sohn-Beziehungen etwas Besonderes sind. “Die Mutter ruft ihn heut noch Sepperl, doch seine Freund sag’n ‘Miami'”, singt der Österreicher in seinem Hit “Macho, Macho”. Die Botschaft: Egal ob Präsident oder Wissenschaftler, Wirtschaftsboss oder Rockstar: Für die Mamas dieser Welt bleiben selbst die bedeutendsten Männer für alle Zeiten ihre kleinen Jungs.

Das gilt auch für Christa, die Mutter von EHV-Manager Rüdiger Jurke. Die feierte am Samstag ihren 75. Geburtstag (Gratulation vom WochenENDspiegel) und wünschte sich nur eins von ihrem Filius: Einen Sieg gegen den VfL Lübeck-Schwartau, die Spitzenmannschaft von der Ostseeküste.

Und der artige Junge Rüdiger erfüllte der Mama den Wunsch – konnte sich auf die Unterstützung der Mannschaft verlassen. Mit 26:24 gewannen die Erzgebirger im Norden, wo sie noch im letzten Jahr eine 34:25-Packung kassiert hatten. Umso zufriedener war der Manager nach der Partie: “Ein Klasseding! Wir haben wirklich ein tolles Spiel abgeliefert, das wir vielleicht hätten sogar noch früher entscheiden können.”

Schaut man auf die nackten Zahlen, wäre auch eine Niederlage möglich gewesen! 19 Fehlwürfe und fünf technische Fehler bei 26 geworfenen Toren sprechen nicht unbedingt für einen Auswärtssieg. Zum Glück für den EHV leisteten sich die Gastgeber mit 17 Fehlwürfen und neun technischen Fehler eine noch höhere Zahl von Unzulänglichkeiten, sodass am Ende die Auer Spieler jubeln durften.

Für Rüdiger Jurke ein verdienter Sieg. Der Manager: “Wir haben in der ersten Halbzeit bis zur 20. Minute ständig geführt, hatten dann eine kleine Schwächephase, in der Lübeck auf 13:11 davonziehen konnte. Dazu kam, dass Adrian Kammlodt schon nach zehn Minuten zwei Zweiminutenstrafen hatte, Nico Schneider in der Abwehr spielen musste.”
Der machte seine Sache sehr gut, stand hinten stabil und traf vorn drei Mal. Nach der Pause (14:14) war es Erik Töpfer, der mit vier Paraden dafür sorgte, dass der EHV mit 18:15 in Führung gehen konnte. Im ganzen Spiel entschärfte der Auer Keeper neun Bälle. Sein Gegenüber Dennis Klockmann brachte es sogar auf 15, was aber nicht reichte, um den EHV-Sieg zu verhindern. Der VfL-Torwart resümiert: “Am Ende waren es Kleinigkeiten, die dafür sorgten, dass wir das Spiel aus der Hand geben. Dabei hat die Abwehr gut gestanden, nur 26 Tore zugelassen. Aber es ist immer wie ein Schlag in die Magengrube, wenn vorn die Bälle nicht reingemacht werden.”

Rüdiger Jurke war das egal. Er freute sich über die Leistung der Mannschaft, über die Torschützen Bengt Bornhorn (6), Arnar Birki Halfdansson (4), Kevin Roch (4), Petr Slachta (3), Adrian Kammlodt (3), Nico Schneider (3), Maximilian Lux (2) und Goncalo Ribeiro (1), freute sich über zwei wichtige Punkte und darüber, dass der Geburtstagswunsch von Mutter Christa erfüllte werden konnte. Artiger Junge…