Start Erzgebirge Der EHV Aue und der prominente Bankdrücker
Artikel von: Sven Günther
14.11.2019

Der EHV Aue und der prominente Bankdrücker

Torsten “Toto” Jansen ist Weltmeister und trainiert den HSV Hamburg. Foto: Handball Sport Verein Hamburg

Der EHV, ein Weltmeister namens Toto und die Störtebeker-Jungs

Von Sven Günther
Lößnitz. Es gibt Mannschaften, deren Spieler Sportfans ins Gehirn gebrannt sind. Große Siege – große Namen! Wer Handball liebt, kennt noch heute einige der Weltmeister, die 1978 gegen Russland den Titel holten. Trainer Vlado Stenzel, Manfred Hofmann und Rudi Rauer im Tor. Dazu Heiner Brand, Jo Deckarm, Kurt Glühspies, Erhardt “Sepp” Wunderlich, Arno Ehret, Kapitän Horst Spengler.

Und 2007? Beim 2. WM-Titel? Wer erinnert sich nicht an Henning Fritz und Jogi Bitter, an Oliver Roggisch oder Holger Glandorf, an Pascal “Pommes” Hens und Michael “Mimi” Kraus. Man schmunzelt über die Geschichte des Kreisläufer-Giganten Christian “Blacky” Schwarzer, der als TV-Experte angereist war und nachnominiert wurde. Und man zieht noch heute den Hut vor Torsten “Toto” Jansen, den sichersten Schütze des Turniers, der 37 von 41 Würfen erfolgreich abschloss.

Torsten “Toto” Jansen. Schon immer rätselte man, warum der Außenspieler diesen Spitznamen führt. Die Vermutung, der abwehrstarke Trickwerfer hinge der US-Rockband gleichen namens an ist falsch. Dem WochenENDspiegel sagte Jansen: “”Ich glaube Bob Hanning hat mich irgendwann als wir zusammen bei TuSEM Essen waren mal so genannt, aber das ist einfach nur die Kurzform von Torsten gewesen. Völlig unspektakulär.”

Unspektakulär wird sein Auftritt in der Lößnitzer Erzgebirgshalle am Samstag 17 Uhr sicher nicht, wenn er auf der Bank es HSV sitzt und das Spiel seines Teams gegen den EHV Aue koordiniert.

Jansen: “Ich habe in den letzten Tage einige Spiele von Aue gesehen und wir kennen sie ja auch noch aus der letzten Saison. Das ist eine kämpferisch extrem engagierte Mannschaft und noch dazu sehr heimstark. Das hohe Ergebnis gegen Gummersbach täuscht da ein bisschen. Auch beim Auswärtsspiel in Hamm haben sie sich richtig gut verkauft und das war nicht nur kämpferisch überzeugend, sondern in weiten Teilen auch spielerisch. Ich schätze Aue als wirklich schweren Gegner ein.”
Und weiter: “Wichtig ist, dass wir unser Spiel durchziehen und uns nicht von der Atmosphäre beeindrucken lassen. Wenn wir mit breiter Brust und mit Selbstvertrauen auftreten und sowohl in Abwehr als auch im Angriff konsequent und konzentriert sind, dann können wir die Punkte aus Aue mitnehmen.”

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Auch EHV-Trainer Stephan Swat hebt den Finger und warnt: “Der HSV hat mit Niklas Weller einen ganz starken Kreisläufer, der immer wieder gut in Szene gesetzt wird. Dazu erzeugen Schöngart, Bauer und Forstbauer aus dem Rückraum erheblichen Druck. In der Defensive steht der HSV stabil in einer 6:0, die von Blazenko Lackovic zusammengehalten wird.” Der Kroate spielte schon in Kiel und Flensburg, war mit Kroatien Weltmeister und Olympiasieger.

Swat: “Da müssen wir uns schon auf einiges gefasst machen, brauchen, wie gegen Eisenach, eine gute Kreisläuferverteidiung, eine stabile Defensive mit starken Torhütern.”
Die hatte man in beim Auswärtsspiel in Hamm, wo Erik Töpfer elf Würfe entschärfte. Am Ende scheiterte man an den ebenfalls starken Torhütern der Gastgeber und an der Tatsache, das der ASV-Kader in der Breite stärker besetzt war.

EHV-Manager Rüdiger Jurke: „Wir haben wirklich bei einer Top-Mannschaft der Liga ein gutes Spiel gemacht. Schade, dass es nicht zu einem Punkt gereicht hat. In einigen Szenen hatten wir auch die Schiedsrichter nicht auf unserer Seite.”

Erik Töpfer wird wieder über sich hinauswachsen müssen, will man das Spiel gegen den HSV gewinnen. Foto: Manja Gehlert.

 

Zu den Top-Mannschaft gehört auch der HSV. Trainer Torsten Jansen: “Wir stehen aktuell gut da und die Jungs haben das in vielen Spielen richtig gut gemacht. Trotzdem gibt es in jedem Spiel auch Dinge, die wir noch verbessern müssen. Und auch wenn es grundsätzlich gut läuft, ist man als Trainer nie restlos zufrieden, weil es immer Dinge gibt, die nicht so funktioniert haben. Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir uns im Vergleich zum letzten Jahr verbessern wollen und uns etablieren wollen. Da sind wir gerade auf einem guten Weg, spielerisch und tabellarisch.
Langfristig wollen wir sicherlich den Aufstieg in die 1. Liga anpeilen, das muss in einer Stadt wie Hamburg schon der Anspruch sein. Aber wir machen uns da keinen Druck, denn dafür muss nicht nur sportlich alles passen, sondern auch die Strukturen im Umfeld müssen gesund und kontinuierlich aufgebaut werden.
Wir wollen und werden da deshalb nichts überstürzen und gehen einen Schritt nach dem anderen. Erstmal wollen wir uns jetzt in der 2. Liga etablieren und uns dann kontinuierlich immer weiterentwickeln, um dann irgendwann um den Aufstieg mitspielen zu können.”

Der Aufstieg in Liga 1. Sicher auch für die treuen Mitglieder des Fanclubs Störtebeker ein Traum, die das Team ins Erzgebirge begleiten. EHV-Fan-Chef Jörg Meinhardt: “Uns verbindet eine außergewöhnliche Freundschaft, die bei einigen Bierchen nach einem Spiel besiegelt wurde. Wir freuen uns schon auf die Jungs, werden mit ihnen nach dem Spiel im legendären Füllort in Bad Schlema feiern und am Sonntag ins Besucherbergwerk „Markus-Semmler“ einfahren.”

Dann hat er noch einen wichtigen Tipp für alle Fans: “Wenn Ostern und Weihnachten zusammen fällt, dann passiert immer etwas Besonderes. Erst recht, wenn Handballfans gemeinsam feiern, auch wenn man in den Farben getrennt ist. Deswegen heute nochmals der Hinweis: Habt ihr schon ein Weihnachtsgeschenk? Ein besonderes? Ein einmaliges? Etwas was mit Handball zu tun hat? Ein Event, das es so nicht gleich wieder gibt? Was man nur beim EHV Aue bzw. im Reisebüro “Petras Reiseinsel” in Aue erwerben kann? Nein? Dann unser Tipp:

Ostern 2020 (11.04. bis 13.04.20), 3 Tage Hamburg mit Kultur. Party auf der Reeperbahn und dem Spiel HSV Hamburg vs. EHV Aue.
Auch wenn der 1. Bus, der 2. Bus, und der 3. Bus (fast) ausverkauft ist, es gibt ab sofort einen 4. Fanbus nach Hamburg. Alle Infos unter “Petras Reiseinsel” Tel.: 03771 / 25 45 24