Start Erzgebirge Der EHV und der Spruch der Kobra
Artikel von: Sven Günther
19.04.2021

Der EHV und der Spruch der Kobra

Erik Töpfer, hier gegen Lübbecke, stand in Dormagen nach langer Verletzung wieder zwischen den Pfosten. Foto: Robert Hesse/sport concepte Bad Schlema

13:6 für Dormagen

Von Sven Günther
Lößnitz/Dormagen. Wenn es im Sport um das Glück geht, ist man schnell bei Jürgen Wegmann. Der Fußball-Mittelstürmer mit dem Spitznamen “Kobra” (“Ich bin giftiger als die giftigste Schlange!”), der u.a. für Bayern, Dortmund und Schalke spielte, ist bekannt, weil sein Spruch “Erst hatten wir kein Glück, dann auch noch Pech dazu” immer und immer wieder verwendet wird.
Kein Glück hatten die Zweitligahandballer des EHV Aue am Freitag beim Auswärtsspiel beim Tabellenfünften in Dormagen. Mit 26:28 mussten sich die Erzgebirger geschlagen geben – dabei führten sie kurz vor Schluss mit 26:25. Sebastian Paraschiv hatte in der 53. Minute seinen sechsen Treffer markiert. Zwei Angriffe später war es Bengt Bornhorn, der die Chance hatte, den Vorsprung auf zwei Tore auszubauen. Es fehlten nur ein paar lächerliche Zentimeter – der Ball klatschte an den linken Pfosten. Ballbesitz Dormagen, Zwei-Minuten-Foul von De Santis, Siebenmeter, Ausgleich durch Benjamin Richter, der dann auch zum 27:26 traf.

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Dormagens Trainer Dusko Bilanovic: “Die letzten sieben Minuten haben wir 3:0 gewonnen. Da waren wir präsenter und frischer.” Den Endstand besorgte Ian Hüter, der davon profitierte, dass der im Februar verpflichtet Junioren-Nationaltorhüter Christian Simonsen im TSV Tor einen Wurf von Adrian Kammloth entschärfte.
Seine zehnte Parade, zu der noch drei des Vereinskameraden Sven Bartmann kamen. So gewann Dormagen das Torwartduell mit 13:6, und bei Aue konnte man sich nur darüber freuen, dass Erik Töpfer nach langer Verletzungszeit zwischen den Pfosten Einsatzzeit bekam.
EHV-Trainer Runar Sigtryggsson: “Dormagen hatte die bessere Torwartleistung.” Er sagte auch: “Wir haben uns nie aufgegeben.” Stimmt. Selbst als man in der 40. Minute mit 16:20 hinten lag, gingen die Köpfe nicht nach unten. Vor allem Goncalo Ribeiro zeigte eine starke Leistung, war selbst torgefährlich (vier Tore) und setzte seine Mitspieler immer wieder in Szene. Neben Paraschiv warf auch Maximilian Lux sechs Tore.
Manager Rüdiger Jurke: “Die Leistung war kämpferisch und spielerisch in Ordnung. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Jetzt spiele wir am Dienstag gegen Hamburg, werden dort versuchen, Punkte zu holen. Wir wollen Selbstbewusstsein für die wichtigen Heimspiel gegen Konstanz und Hüttenberg tanken.”
Und wen zitiert der EHV Manager nach dem Spiel? Natürlich Jürgen Wegmann. Jurke: “Schade, schade. Es ist im Moment wirklich nicht unsere Zeit. Wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech hinzu…”