Start Erzgebirge Der EHV und die Edel-Shooter
Artikel von: Sven Günther
30.10.2019

Der EHV und die Edel-Shooter

Adrian Kammlodt (links) und Ante Tokic, die beiden besten Torschützen der 2. Liga aus dem Spiel heraus. Fotos: Manja Gehlert, ThSV Eisenach

Tokic vs. Kammlodt – und noch viel, viel mehr!

Von Sven Günther
Lößnitz. Viel zu holen gab es bislang nicht für die handballspielenden Erzgebirge, wenn sie sich mit den Rivalen aus Thüringen maßen. 7:2 führt der ThSV Eisenach in der Bilanz gegen den EHV bei einem Unentschieden.

Man muss die Literatur bemühen, um sich an Auer Erfolgserlebnisse zu erinnern. Am 12. April 2015 gewann man zum letzten Mal und der zweite Sieg des EHV stammt gar aus einer Zeit, in der der EHV-Manager noch selbst am Kreis wirbelte: 28. Dezember 1991! Inzwischen blickt Rüdiger Jurke von der Seitenlinie aufs Parkett, hat gewiss einen höheren Puls als in aktiven Seiten, und hofft darauf, dass sein Trainer und dessen Swat-Kommando es am Samstag ab 17 Uhr ihm, Jurke, gleichtun und gewinnen.

EHV-Manager Rüdiger Jurke in Aktion. 1991 feierte er einen der beiden Auer Siege gegen Eisenach. Foto: Bernd Franke

Stephan Swat: “Wir haben die Zeit genutzt, um intensiv im Athletikbereich zu arbeiten, haben uns aber auch vier Tage Auszeit vom Handball gegönnt. Ich war mit der Familie unterwegs.”
Einige Spieler, wie zum Beispiel Keeper Erik Töpfer gönnten sich einen Mini-Urlaub im Warmen. Andere besuchten Konzert, frönten ihren Hobbys. Ihr Trainer: “Ich bin froh, dass wir bis auf unsere Langzeitverletzten alle an Bord haben, gegen Eisenach werden wir jeden benötigen.”

[sam id=”17″ codes=”true”]

Eisenach. Der ehemalige Bundesligist ist nach dem Absturz in Liga 3 wieder im Höhenflug, liegt aktuell nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Essen auf Tabellenplatz vier. Stephan Swat: “Die Mannschaft hat sich im Vorfeld enorm verstärkt. Das sah man schon beim Sparkassen-Cup.” Dort konnte der EHV nach dramatischem Spiel im Siebenmeterwerfen gewinnen.
Diesmal haben die Thüringer nach vier Heimsiegen enormes Selbstvertrauen getankt. “Sie sind sehr stabil, von beiden Außenpositionen und aus dem Rückraum gefährlich”, sagt der EHV-Coach und schiebt hinterher: “Dazu kommt eine Abwehr, die 5:1 und 6:0 verteidigen kann und ein Trainer mit einer riesigen Erfahrung.”

Sein Name: Sead Hasanefendic

Sein auffälligster Schützling: Ante Tokic

Duell der Edel-Shooter

Der Linkshänder des ThSV auf Rechtsaußen wird einer der Edel-Shooter sein, auf die es im Derby-Duell am Samstag 17 Uhr auch ankommen wird.

Mit 46 Treffern ist Tokic, der vom Champions-League-Club HC Metalurg Skopje zum ThSV Eisenach kam, zweitbester Feldtorschütze der 2. Handballbundesliga. Seine Quote: 80,60 Prozent.

Die Nummer 1 erwartet ihn am Samstag in der Erzgebirgshalle Lößnitz: Adrian Kammlodt: Bei ihm stehen 57 Tore in der Statistik. Quote: 67, 44 Prozent. Keiner traf in der Liga häufiger aus dem Spiel heraus.

Stephan Swat: “Beides starke Spieler. Aber sie allein werden das Spiel nicht gewinnen können. Wir brauchen eine stabile Abwehr, um einfache Tore werfen zu können, dazu im Positionsangriff eine hohe Passgenauigkeit und eine gute Chancenverwertung.”

Sein Trainerkollege sieht es ähnlich. Sead Hasanefendic: “Adrian Kammlodt hat in allen bisherigen 9 Spielen gezeigt, dass er sich in sehr gute Form befindet. Er verkörpert den modernen torgefährlichen Rückraumspieler. Letztendlich ist aber auch er nur Teil seiner Mannschaft.

Wir werden keine besonderen Maßnahmen gegen ihn ergreifen, würden sonst vielleicht den Blick für andere wichtige Spieler des EHV Aue verlieren. Erwähnt seien stellvertretend. Gabriel des Santis, Bent Bornhorn, Benas Petreikis, Na klar, jeder meiner Spieler, der in den Zweikampf mit Adrian Kammlodt kommt, muss höllisch aufpassen. Doch wir müssen auf die gesamte Mannschaft des EHV Aue aufpassen.”

Ein ausführliches Interview mit dem Coach des ThSV Eisenach lesen Sie am Freitag auf www.wochenendspiegel.de