Start Erzgebirge Der EHV und die Sache mit der Geschmeidigkeit
Artikel von: Sven Günther
26.09.2022

Der EHV und die Sache mit der Geschmeidigkeit

Elias Gansau warf gegen Werder elf Tore. Foto: Manja Gehlert

Gar nicht kommod

Von Sven Günther
Lößnitz. Wenn man eine gute Creme nimmt, dann flutscht die Sache. Wenn man sogar eine Creme der Firma MBR Medical Beauty Research (40 Jobs) aus Bad Schlema verwendet, hat man eine “Pflege, an der Grenze zur Medizin”, wie es in einem Werbeslogan des Unternehmens heißt.
MBR, langjähriger Partner des EHV Aue und Co-Sponsor, ist in der neuen Saison Hauptsponsor des Vereins. EHV-Geschäftsführer Rüdiger Jurke: „Es ist toll, dass unsere Sponsoren zu uns halten. In solch schwierigen Zeiten ist es besonders bemerkenswert, wenn man seinen Verein noch intensiver unterstützt. Vielen Dank an MBR und Willi Watkowiak!“
In über 30 Länder verkauft Watkowiak seine hochpreisigen Cremes, Salben, Liquide, Sera und gesunden Schönmacher. In jedem Fall ist die Haut nach der Anwendung angenehm geschmeidig oder, um es mit einem bedrohten Wort zu sagen: Ist man gut gesalbt, fühlt man sich kommod…

Ein Gefühl, das die Spieler des EHV Aue in der Partie gegen den HV Grün-Weiß Werder erst spät kennenlernen durften. Den geschmeidig war der Sieg gegen den den Aufsteiger nicht. Wie schon in den letzten Partien fand man schwer ins Spiel und hatte gegen die kleinen – dafür aber wendigen – Angreifer keine rechten Mittel. Die Defensive war in der Seitwärts-Bewegung zu langsam, sodass sich immer wieder Lücken auftaten, die von den Werderanern gern genutzt wurden. Man wünschte sich einen Eimer MBR-Creme ins EHV-Spielgetriebe, denn dort krächzte es noch gewaltig.
9:9 stand es in der 18. Minute und als die Schiedsrichter mit Jerebei und Paraschiv zwei Auer vom Parkett schickten, musste man um die Führung fürchten. Doch Elias Bombelka (vertrat den Handverletzten Maximilian Lux auf Rechtsaußen) konnte einen Ball abfangen, Namensvetter Elias Gansau traf im Gegenzug, markierte eines seiner elf Tore. Mit einer 15:13-Führung für die Gastgeber ging es in die Halbzeit – und Rüdiger Jurke musste wieder grummeln: “Das ist nichts für Handball-Ästheten. Ein einziges Gewürge von denen und von uns. Ich hätte mir gewünscht, dass wir hier Dominanz zeigen.”
In der zweiten Halbzeit wurde es besser. Kevin Roch sorgte im Mittelblock gemeinsam mit Ernest Jerebie für mehr Flexibilität, gab Elias Gansau Ratschläge für besseres Defensivspiel. Dank der besseren Abwehr konnten Pascal Bochmann im Tor einige Bälle halten und als Roch in der 41. Minute zum 21:17 traf, war die Partie entschieden. Bei den Gästen ließen die Kräfte nach und der EHV konnte das Ergebnis auf ein souveränes 31:22 stellen. “Am Ende war es ein Sieg mit neun Toren, das sollte man auch nicht zerreden”, resümierte Rüdiger Jurke.
Stimmt. Mit vier Siegen aus vier Spielen führt man die Tabelle der 3.HBL Staffel Ost an, reist jetzt zum Oranienburger HC, der mit 6:2 Punkten auf Rang vier liegt, am Wochenende die erste Niederlage gegen Magdeburg II kassierte. Der EHV wird auf einen alten Bekannten treffen: Kevin Lux wechselte vor der Saison von Aue nach Oranienburg. Der wird ganz sicher in der Abwehr hinlangen. Vielleicht sollte man statt MBR einige Tuben Dr.Hennig Chloraethyl Eisspray einpacken. Geschmeidig wird es mit Kevin Lux sicher nicht…

Die EHV-Torschützen: Kevin Roch (4), Elias Bombelka (3), Petr Slachta (2), Dieudonné Mubenzem (1), Ernest Jerebie (4), Bruno Levak (1), Sebastian Paraschiv (5), Elias Gansau (11).