Start Erzgebirge Der EHV und ein erfüllter Wunsch
Artikel von: Sven Günther
05.03.2021

Der EHV und ein erfüllter Wunsch

Im Angriff treffsicher, in der Verteidiung zupackend. Nico Schneider machte gegen Dormagen ein gutes Spiel. Fotos: Manja Gehlert/sport-concepte Bad Schlema

Die Serie geht weiter

Von Sven Günther

Lößnitz. Schreiben wir über Nico Schneider. 21 Jahre jung, 1,94 m groß, 89 Kilo schwer. Ein Allrounder, der im Aufbau spielen und in der Defensive zugreifen kann. Seine Hobbys: Golf und Youtube.

Vielleicht auch Wünsche erfüllen? Zum Start der Rückrunde hatte EHV-Manager Rüdiger Jurke einen geäußert, sagte im WochenENDspiegel: „Wichtig wäre, dass die Spieler, die im Laufe der Partie eingewechselt werden, sich zu echten Alternative entwickeln und zeigen, dass sie einen Platz in der Start-Sieben haben wollen. Das und eine deutlich bessere Chancenverwertung wünsche ich mir für die nächsten Spiele.“

Beim Spiel des EHV Aue gegen Bayer Dormagen sah Jurke genau das von Nico Schneider. In der 17. Minute schickte Trainer Runar Sigtryggsson den Rechtshänder ins Spiel, stellte die Abwehr auf 5:1 um. Das tat Not, denn die Erzgebirger lagen 6:11 hinten, hatten wenig Zugriff auf die Dormager Werfer, konnten vor allem den 2,07-Meter-Riesen Andre Meuser (neun Tore) nicht stoppen. Sveinbjörn Petursson sah sich immer wieder freiwerfenden Angreifern gegenüber.

In der Offensive lief es nicht besser. Aberwitzige Fehlabspiele, technische Unzulänglichkeiten, geblockte oder gehaltene Würfe. Den Fans, die das Spiel auf www.sportdeutschland.tv sahen, wurde Angst und Bange. Gibt es ein Debakel?

Nein. Denn die Umstellung der Abwehr funktionierte, Schneider in der vorgezogenen Position störte die Dormagener und warf bis zur Pause fünf Tore. Mit einem 14:15 ging es in die Kabine und Rüdiger Jurke glaubte an den Sieg: “Die Gäste sind eine überdurchschnittliche Mannschaft. Aber wenn wir weiter so kämpfen, können wir das Ding ziehen.”

Sie zogen! In der 34. Minute brachte Kevin Lux den EHV mit 17:16 in Führung, Halfdansson traf in der 43. zum 21:18. Doch Dormagen blieb dran, das Spiel wurde zum Kampf. Spektakuläre Tore, sehenswerte Paraden, Thriller-Finale!

Meuser glich 55 Sekunden vor Ultimo zum 28:28 aus. Den Schlußpunkt setzten Sebastian Paraschiv und Kevin Roch. Der Mittelaufbau ging von halblinks auf einen Verteidiger zu, legte den Ball rückhand auf den Linksaußen und der Kapitän nutzte die Chance. 29:28. Sieg!

Die Szene schaffte es in die Höhepunkte auf sportdeutschland.tv und Jurke jubelte: “Das war einfach große Klasse. Ein Riesenspiel in der 2. Halbzeit. Maximilian Lux hat auf Rechtsaußen eine starke Partie gemacht, Schneider macht fünf Tore, Bengt Bornhorn fünf.”

Die EHV-Serie geht weiter. Mit sechs Spielen ohne Niederlage spielt die Mannschaft am Sonntag bei Tabellenführer HSV Hamburg. Das Team ist seit 16 Spielen ungeschlagen…

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