Start Erzgebirge Der EHV und ein gerettetes Wort
Artikel von: Sven Günther
21.04.2023

Der EHV und ein gerettetes Wort

Harter Einsatz. Drei Ferndorfer Abwehrspieler greifen Iulian Jerebie an. Der EHV-Kreisläufer warf fünf Tore.
Harter Einsatz. Drei Ferndorfer Abwehrspieler greifen Iulian Jerebie an. Der EHV-Kreisläufer warf fünf Tore. Foto: Manja Gehlert

EHV: Auch in Hanau gibt’s Zinnober

Von Sven Günther
Lößnitz.  Das Wort war auf dem besten Weg, es in einen Bestseller zu schaffen. ZINNOBER! Wann haben Sie den Begriff zuletzt gehört? Das maskuline Substantiv, das ein rotes, schwarzes oder bleigraues, Quecksilber enthaltendes Mineral bezeichnet, stand kurz vor der Aufnahme in Bodo Mrozeks “Lexikon der bedrohten Wörter”

Dort hätte es sein Dasein in guter Gesellschaft von Beutelschneider, Höhensonne und Firlefanz gefristet. Dem EHV Aue, besser dem TuS Ferndorfer Spielbericht zur ersten Partie in der Aufstiegsrunde, ist es zu danken, dass das Wort wieder ins unser Bewusstsein rückt. EHV-Kolumnist Helmut Netsch hatte es dort gelesen und in einen seiner wunderbaren Berichte aufgenommen. So landetet das Wort Zinnober auch hier.

Zinnober beim EHV?

ZINNOBER. Etymologen glauben, dass es sich davon ableitet, dass Alchemisten Quecksilber als Essenz sämtlicher Metalle ansahen. Der Gedanke der alten Forscher: Gibt man Schwefel zum Quecksilber, entsteht Gold. Heraus kam aber Zinnober. Also viel Aufwand um nichts.
Für diese Bedeutung steht Zinnober noch heute, diente den Ferndorfer Autoren dazu, das Einlauf-Primborium des EHV zu beschreiben. 
Diese Musik-und-Licht-Spektakel sind aber längst in allen Handballhallen zu finden – und der EHV ließ dem Cheerleader-Feuer-AC/DC-Auftakt auf dem Spielfeld Handfestes folgen.
Mit 35:29 fegten die Erzgebirger die Gäste aus der Halle. Elias Gansau mit elf Toren warf die meisten Treffer, im Tor glänzten  Sveinbjörn Petursson (36 Prozent gehaltene Bälle) und Pascal Bochmann (38). EHV-Geschäftsführer Rüdiger Jurke jubelte: “So haben wir uns den Auftakt vorgestellt. Wir haben mehr als verdient gewonnen, teilweise mit neun Toren geführt. Ein tolles Spiel, eine tolle Atmosphäre mit 1.700 Zuschauern.”

Auch in Hanau gibt’s Zinnober

Jetzt geht es heute (21. April) gegen die HSG Hanau weiter und den EHV erwartet neben einer starken Mannschaft der Gastgeber in der Main-Kinzig-Halle natürlich Zinnober! Das Team von Cheftrainer Hannes Geist läuft zu Stroboskop-Geflacker, Sirenengeheul und Flammenwerfer-Schüssen ein, holte in der ersten Partie ein 31:31 in Backnang. Der Coach über die Mannschaft des EHV Aue: „Ihre stabile 6:0-Deckung verlangt jedem Gegner viel ab und zwingt ihn in Räume, in denen Aue gut verteidigt. Da kommt eine große Herausforderung im Angriff auf uns zu, der wir aber mit unseren Stärken begegnen wollen. Der Hanauer Cheftrainer baut darauf, dass sein Team es schafft, den Ball lange laufen zu lassen und sich die eigenen Chancen zu erarbeiten.

Auch EHV-Cheftrainer Stephan “Apollo” Just erwartet ein schweres Spiel, sagt: “Die HSG ist eingespielt, hat die Staffel Süd-West gewonnen und im ersten Aufstiegsspiel auswärts ein Unentschieden geholt. Das Team wird uns alles abverlangen. Aber wir müssen auf uns schauen, unsere PS auf die Straße bringen.”

Die Schlüssel zum Sieg: Starke Abwehr, Chancen im Angriff nutzen, kein Zinnober.