Start Erzgebirge Der EHV und ein großer Kurz-Schläfer
Artikel von: Sven Günther
26.10.2022

Der EHV und ein großer Kurz-Schläfer

Der EHV-Kapitän Kevin Roch feierte am 25. Oktober seinen 33. Geburtstag. Er schwört auf Powernap. Foto: Manja Gehlert

Hellwach sein!

Von Sven Günther

Lößnitz. Ob er sein Nickerchen macht, während diese Zeilen geschrieben werden? Kevin Roch, der 1,98 m große Kapitän des EHV Aue, schwört vor dem Spiel auf ein Schläfchen. Im alphabetischen Fragebogen auf ww.ehv-aue.de liest man beim Buchstaben V: Vor dem Spiel ein Powernap.

Powernap. Der neumodische Begriff für das deutsche Mittagsschläfchen, die südländische Siesta. Längst ist bewiesen, dass dieser Kurzschlaf langfristig zur Leistungssteigerung führt. In der Apotheken-Umschau erfährt man, dass Untersuchungen der US-Raumfahrtbehörde NASA beispielsweise gezeigt haben, dass die Reaktionszeit von Piloten nach einem kurzen Schlaf um 16 Prozent kürzer war. Und: Damit der Tagschlaf wirklich erholsam ist, darf er nicht zu lange dauern, sind sich Experten einig. Ideal sind maximal 20 Minuten. Laut Forschern der aus­tralischen Flinders University reichen bereits zehn Minuten, um den optimalen Effekt eines Powernaps zu erzielen.

In jedem Fall müssen die EHV-Spieler um Kapitän Roch heute (26. Oktober) hellwach sein. Ab 19 Uhr ist 2. Mannschaft des SC DHfK Leipzig zu Gast. Erst- gegen Drittplatzierter lautet die Konstellation. Sportchef Stephan Swat: ” Die Jungs aus Leipzig sind gut ausgebildete und talentierte Handballer. Angeführt durch Jonas Hönicke auf Rückraummitte, welcher in Dessau und mit Leipzig bereits Bundesligaluft schnuppern konnte, spielen die Leipziger Perspektivspieler sehr strukturierten und technisch sauberen Handball. Die Leun-Zwillinge auf Rückraumrechts strahlen jederzeit Torgefahr aus und auf Rückraumlinks stehen mit Bones und Heitkamp ebenso zwei torgefährliche Spieler im Kader. Am Kreis tauchen mit Sanejev und Hanemann zwei hochinteressante und körperlich starke Kreisläufer auf, die es zu stoppen gilt. Jede Menge Arbeit also für die Abwehr der Auer. Die Fehlerquote im Angriff auf Auer Seite muss deutlich geringer als zuletzt in Hildesheim ausfallen, um die jungen und schnellen Spieler auf Außen von Leipzig, wie Toptorjäger Staffan Peter auf Rechtsaußen, nicht zum Kontern einzuladen.”

Beim Auswärtsspiel vor 804 Zuschauern in der Volksbank-Arena Hildesheim war die Spannung so hoch, dass an ein Nickerchen keiner dachte. Exemplarisch hier die Schilderung der letzten Minuten von Stephan Swat: “Ausgleich Aue 25:25 in der 55. Minute. Es war das erwartet spannende und schwere Spiel und Hildesheim ging in der 59. Minute mit 28:27 durch das 12. Tor !!!! von von Hermanni an diesem Abend in Führung. Auszeit Aue! Besprechung des letzten Angriffs! Der Ball kommt über Löpp zu Rechtsaußen Maximilian Lux, der verwandelt im spitzen Wickel zum 28:28 Ausgleich. Auszeit Hildesheim. 30 Sekunden noch auf der Uhr! Letzte taktische Anweisungen. Der Ball landet fünf Sekunden vor Ende beim überragenden Linksaußen Lothar von Hermanni, dieser scheitert jedoch am eingewechselten Pascal Bochmann und Aue hält den Punkt in Hildesheim fest.”

Personell kehrt nach seiner Erkrankung in der letzten Woche Rechtsaußen Elias Bombelka in die Mannschaft zurück, sodass auf der Linkshänder-Position wieder mehr Alternativen zur Verfügung stehen. Alle Spieler, welche noch am Sonntag in Hildesheim zum Einsatz kamen, meldetet sich nach kurzer Regenerationszeit fit zurück und werden alles dafür geben, um auch die dritte Reservemannschaft eines Bundesligavertreters in der Erzgebirgshalle zuschlagen.

Aber Achtung: Powernap vor dem Spiel okay, Schlafphasen auf dem Parkett verboten!