Start Erzgebirge Der EHV und ein harter Aufprall
Artikel von: Sven Günther
25.02.2021

Der EHV und ein harter Aufprall

Und STOPP! Kevin Roch (links) und Kevin Lux bremsen den Dresdner Mindaugas Dumcius. Foto: Stephanie Fleischer

Überragende Teilzeit-Torhüter

Von Sven Günther.
Lößnitz. Frontalaufprall! Mit Vollgas gegen die EHV-Wand! Rumms. 21:29!
Hoch motiviert waren die Handballer des HC Elbflorenz in das Sachsen-Derby der 2. Bundesliga gestartet, wollten den EHV aus der Halle schießen, die Bilanz von drei Siegen in Folge ausbauen, weiter oben angreifen und zeigen, dass Dresden wenigstens im Handball besser als Aue ist.

Wollten! Die Realität sah so aus.

03:58 min: Der Wurfversuch von Michal Kasal (HC Elbflorenz 2006) wurde durch einen Block von Petr Slachta verhindert.
06:03 min: Lukas Wucherpfennig (HC Elbflorenz 2006) vergibt den 7-Meter.
08:08 min: Sebastian Greß (HC Elbflorenz 2006) scheitert am Torwart Sveinbjörn Petursson (EHV Aue).
09:10 min: Sveinbjörn Petursson (EHV Aue) hält den Wurf von Michal Kasal.
10:23 min: Parade des Torwarts von EHV Aue, Sveinbjörn Petursson.
13:53 min: Der Towart von EHV Aue, Sveinbjörn Petursson pariert den gegebenen 7-Meter.
16:10 min: Sebastian Greß von HC Elbflorenz 2006 unterläuft ein technischer Fehler. Der Ballbesitz wechselt.
16:43 min: Der Wurf von HC Elbflorenz 2006 wurde geblockt.
17:56 min: Der Torwart von EHV Aue, Sveinbjörn Petursson hält den Wurf von Ivar Stavast.

Zwischenstand 2:7! Ein Anfang, von dem sich die Dresdner bis zum Ende nicht erholten.

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EHV-Manager Rüdiger Jurke konnte kaum glauben, was er sah: “Das war ja wie in der DDR-Oberliga, wo die Abwehrreihen dominierten, weniger Tor gefallen sind als heute. 10:7 stand es zur Pause. Wir standen überragend in der Abwehr, Sveinbjörn Petursson hat erst nach 15 Minuten den ersten Treffer hinnehmen müssen, hatte da eine Quote von 80 Prozent gehaltener Bälle.”

Zur Halbzeit waren es dann immer noch überragende 53 Prozent – und trotzdem musste der Isländer auf der Bank Platz nehmen. EHV-Interimstrainer Runar Sigtryggsson brachte – wie schon bei den Siegen in Wilhelmshaven und in Rimpar – Anadin Suljakovic. Der Bosnier konnte ebenfalls glänzen, entschärfte gleich einen Siebenmeter und hielt bei seinem Teilzeit-Einsatz elf Bälle, kam auf eine Quote von 33 Prozent. Schaut man nur auf die Distanzwürfe, lag sie bei 87,5 Prozent!

Die starken Torhüterleistungen und die überragende Defensivarbeit des EHV legten den Grundstein für den am Ende deutlichen 29:21 Sieg. Hinten dicht und vorn? Da gab es gegen Dresden Defizite.
Zu sehen war, dass Sebastian Paraschiv auf der Mittelaufbauposition klug Regie führte, vier Tore warf und die Mannschaft sich auf wechselnde Verteidigungsvarianten des HCE gut einstellte. Kammlodt warf sechs Tore, Bornhorn fünf. De Santis, Halfdarsson und Lux steuerten je vier Toren zum Sieg bei.

ABER: Nur 58 Prozent der Angriffe wurden erfolgreich abgeschlossen. Zu viele Chancen blieben ungenutzt, zu oft gingen Bälle verloren. Ein Manko, das auch der EHV-Manager bemängelte, mit einem Blick auf die Anzeigetafel aber am Ende restlos glücklich war. Jurke: “Wir gewinnen mit acht Toren in Dresden. Der vierte Sieg in Folge. Dreimal auswärts. Ich finde keine Worte. Jetzt lassen wir es im Bus richtig krachen. Ich freue mich riesig, die Jungs machen einen Superjob! Das hilft sicher auch unserem Trainer Stephan Swat schnell wieder gesund zu werden.”

Am Sonntag (28. Februar) spielt der EHV 15 Uhr in Lößnitz gegen den TuS Ferndorf, dann empfängt das Team am 4. März Bayer Dormagen.