Start Erzgebirge Der EHV und eine emotionale Heimkehr
Artikel von: Sven Günther
31.03.2021

Der EHV und eine emotionale Heimkehr

Ehefrau Romana, Sohn Jonko, Tochter Nalin und die Nachbarn André und Heidi begrüßten EHV-Trainer Stephan Swat. Foto: Jan Kaiser

Er ist wieder da!

Von Sven Günther
Lößnitz. Es ist die beste Nachricht für den EHV nach Tagen emotionaler Achterbahnfahrt: Trainer Stephan Swat ist wieder daheim, wurde am Dienstag (30. März) von seiner Frau Romana, Sohn Jonko, Tochter Nalin und den Nachbarn André und Heidi begrüßt.
“Schön, dass Du wieder da bist” hatten sie mit schwarzer Farbe auf ein weißes Tuch geschrieben. Schön, dass Du wieder da bist… Das ist nicht selbstverständlich.
Der Trainer lag nach einer Corona-Infektion im Koma, kämpfte um sein Leben. Jetzt ist er wieder auf dem Weg der Besserung, hofft, bald wieder in der Erzgebirgshalle zu sein – zunächst nur als beobachtender Gast. EHV-Trainer Rüdiger Jurke. “Wir geben Stephan jetzt alle Zeit, die er braucht, wissen, was wir an ihm haben.”
Für Jurkes Seelenleben war die Heimkehr des Trainers sicher Balsam. Vorher musste der Manager einige Tiefschläge einstecken.
Zunächst fielen beim EHV mehrere Spieler aus. Die Lazarett-Liste war länger als die der Gesunden: Erik Töpfer (Kreuzbandriss), Julius Schroeder (Schulterverletzung), Franz Schauer (Sehnenabriss im Finger), Goncalo Ribeiro (Handbruch), Kevin Roch (Meniskusschaden), Nico Schneider (Nasenbeinbruch aus dem Spiel gegen Dresden). Bengt Bornhorn konnte aufgrund einer Oberschenkelzerrung nur zum Sieben-Meter-Werfen ins Spiel. Dann brach sich auch noch Pascal Ebert den Mittelfuß
Jurke: „Ja, es kommt eben alles auf einmal. In den nächsten Tagen und Wochen wird wohl auch keiner der Verletzten zurückkehren. Aber jammern hilft nix. Da müssen wir durch und das Beste daraus machen.“
Das gelang in den Spielen gegen Dresden und in Emsdetten nicht. Im Derby setzte es eine deutliche 22:35 Klatsche, in Emsdetten ging der EHV 28:35 unter. Erst im Auswärtsspiel in Eisenach gab es für die Mannschaft, Fans und Verantwortliche einen Lichtblick. Nach einer kämpferisch starken Leistung holte man ein 24:14 Untentschieden.

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Grund genug, ein Wernesgrüner zu trinken. Doch Manager Rüdiger Jurke verging schnell der Appetit. An der Erzgebirgshalle zuckten Blaulichter! Einbrecher waren in die Geschäftsräume eingestiegen, hatte Geld gestohlen. Jurke: “Ein höherer vierstelliger Betrag ist weg. Darunter Spenden von zwei Sponsoren, die uns das Geld erst am Freitag zur Verfügung gestellt hatten, sich damit für unsere gute Arbeit in schwerer Zeit bedanken wollten. Und dann klauen uns solche Idioten die Kohle. Hoffentlich werden sie erwischt. Jetzt bestiehlt man schon die Vereine, die kein Geld haben.” Die Polizei spricht von einem Gesamtschaden von mehreren tausend Euro. Immerhin: Die Tatsache, dass Stephan Swat wieder daheim ist, sollte den Manager trösten.

Inzwischen geht die Kaderplanung des EHV für die neue Saison weiter. Nachdem Leistungsträger (Kammlodt, Bornhorn, Petursson, Slachta, Halfdansson) ihre Verträge verlängert hatten, wechselt Schwede Gabriel De Santis in die erste italienische Liga zu Junior Fasano Pallamano. Rüdiger Jurke: „Wir wünschen Gabriel viel Glück für seine neue sportliche Station in Italien. Die beiden Jahre mit ihm hier in Aue waren sehr gut. Er war und ist wichtig für die Mannschaft und ein toller Typ. Ich bin überzeugt, dass er bis zum Ende der Saison alles geben wird.“
Am Sonntag kann es der Halbrechte ab 17 Uhr beim Auswärtsspiel in Bietigheim beweisen. Fans können das Spiel auf www.sportdeutschland.tv sehen.