Start Chemnitz Der Sächsischen Wirtschaft geht's gut
Artikel von: Redaktion
22.10.2015

Der Sächsischen Wirtschaft geht’s gut

Chemnitz. Handwerk und Wirtschaft profitierten voneinander, so der Präsident der Industrie- und Handelskammer Chemnitz Franz Voigt. Nicht zuletzt weil die Wirtschaft in Sachsen sehr kleinteilig strukturiert sei ergäben sich zum Handwerk hier besonders viele Schnittstellen. Aus diesem Grund stellten die Interessenvertretungen beider Bereiche ihre Konjunkturdaten gemeinsam vor.

Demnach bleibt die konjunkturelle Lage im Herbst 2015 auf hohem Niveau stabil. „Der sächsischen Wirtschaft geht es gut. Die Ergebnisse liegen über den Erwartungen“, sagt der Präsident der Industrie- und Handelskammer Chemnitz, Franz Voigt. Der Gesamt-Geschäftsklimaindex der Wirtschaft im Kammerbezirk Chemnitz liegt mit 128 Punkten fünf Punkte über dem Vorjahreswert. Mehr als neun von zehn der befragten Unternehmen bewerten ihre Lage als gut oder befriedigend. Der Geschäftsklimaindex im Handwerk erreicht mit 45,6 Punkten ein Allzeit-Hoch. Die Stimmungskurve der IHK-Betriebe bewegt sich mit 122 Punkten auf einem nach wie vor sehr hohen Niveau.

Während die Unternehmen der IHK ihre zukünftige Lage aufgrund zunehmender Unsicherheiten, etwa bei der Entwicklung der Personal- und Verwaltungskosten sowie der Nachfrage aus dem Ausland, zurückhaltender beurteilen, ist bei den Handwerksunternehmen eine Verbesserung der Erwartungen im Vergleich zur Vorumfrage erkennbar.

Diese Bewertungen im Handwerk resultieren sowohl aus der im Vergleich zur Vorumfrage deutlich positiveren Umsatzentwicklung als auch aus dem stabil hohen Auftragsbestand der Betriebe. Die Investitionsbereitschaft der Betriebe hat leicht zugenommen, bleibt aber zurückhaltend. Die Einstellungsbereitschaft ist mit den Bewertungen des Vorjahres vergleichbar. Aber: Unüblich für die Jahreszeit plant speziell das Ausbaugewerbe eine deutlich geringere saisonale Personalreduzierung als in den Vorjahren.

IHK-Unternehmen und Handwerksbetriebe sind zunehmend vom Fachkräftemangel betroffen. Doch auch die gestiegene Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse kann diesen Mangel nicht beseitigen. Konkret seien im Handwerk 1839 Lehrverträge abgeschlossen worden, sagt Handwerkskammerpräsident Dietmar Mothes . Dieses Plus von 7,11 Prozent sei auch dank 129 Betrieben erreicht worden, die erstmalig ausbilden würden. Doch wiederum blieben 472 Lehrstellen unbesetzt. Am Potential ausländischer Jugendlicher, auch aus den Reihen von Flüchtlingen, seien beide Kammern sehr interessiert. Allerdings fehlen nach gemeinsamer Einschätzung dafür noch grundlegende Rahmenbedingungen wie z.B. sichere Aufenthaltsgenehmigungen über die Ausbildungsdauer von drei Jahren und anschließenden mindesten zwei bis drei Jahren, um den erlernten Beruf auch ausüben zu können.

Als Risikofaktoren der konjunkturellen Entwicklung gelten nach wie vor die Preisentwicklungen von Energie- und Kraftstoff sowie von Rohstoffen, die Inlandsnachfrage und Arbeitskosten.

An der Umfrage der beiden Kammern beteiligten sich knapp 2.000 Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Bau, Handwerk, Dienstleistungsgewerbe, Handel und Güterverkehrsgewerbe mit insgesamt mehr als 40.000 Beschäftigten. Der Kammerbezirk Chemnitz umfasst die Stadt Chemnitz, den Erzgebirgskreis, den Landkreis Mittelsachsen, den Vogtlandkreis und den Landkreis Zwickau. bit

Treibende Kräfte der konjunkturellen Entwicklung im Bezirk der Handwerkskammer Chemnitz waren einmal mehr die Bauhaupt- und Ausbaugewerbe. 60,2 Prozent der Baubetriebe bewerten ihre derzeitige Geschäftslage als gut und 33,1 Prozent als befriedigend. Im Ausbaugewerbe verzeichnen 65,1 Prozent eine gute und 29,8 Prozent eine befriedigende Geschäftslage. Foto: bit
Treibende Kräfte der konjunkturellen Entwicklung im Bezirk der Handwerkskammer Chemnitz waren einmal mehr die Bauhaupt- und Ausbaugewerbe. 60,2 Prozent der Baubetriebe bewerten ihre derzeitige Geschäftslage als gut und 33,1 Prozent als befriedigend. Im Ausbaugewerbe verzeichnen 65,1 Prozent eine gute und 29,8 Prozent eine befriedigende Geschäftslage. Foto: bit