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Artikel von: Sven Günther
23.06.2020

Deutschland sieht ROT

Rico Einenkel (r.) und Sebastian Seidel sind STEREOACT, waren beim Rotlicht-Alarm am Haus Bärenstein dabei. Foto: Sven Günther

Alarmstufe Rot!

Von Sven Günther
Region. Der Spaß ist schon seit März vorbei! Eine Million Beschäftigte der Veranstaltungs-Wirtschaft sind im Corona-Berufsverbot. Keine Auftritte, keine Events, laufende Kosten! Ein Zustand der Existenzen bedroht. Zählt man Kultur- und Kreativwirtschaft mit , sind 300.000 Unternehmen mit drei Millionen Mitarbeitern betroffen. Jetzt reicht es ihnen: Rotlicht-Alarm! Am Montag wurden in der “Night of Light” deutschlandweit 9079 Objekte Rot abgestrahlt, kam Unterstützung von zusätzlich 8322 Firmen. Das Ziel: Die Politik soll Veranstaltungen wieder zulassen, die Firmen unterstützen.

Deutschland sieht Rot. Die Karte zeigt, dass die Protestaktion flächendeckend war!

Auch in Südwestsachsen sahen die Menschen ROT, wurden viele Objekte in das spezielle Licht getaucht. Wie das Eventhaus in Bärenstein, wo u.a. das DJ-Erfolgsduo STEREOACT auf die Lage aufmerksam machte. Sebastian “Rixx” Seidel: “Wenn es keine Veranstaltungen gibt, haben wir keine Einnahmen. Live-Streams und ähnlich Show sind keine Alternative. Die machen wir für unsere Fans. Aber es geht nicht nur um die Künstler. An der Veranstaltungen hängen auch Ton- und Lichttechniker, das Catering, die Getränke-Lieferanten, freie Fotografen.”
Wenigstens in Sachsen schimmert Hoffnung am Horizont, hat Ministerpräsident Michael Kretschmer erklärt, Volksfeste unter Auflagen ab September wieder zuzulassen. Ab September! Unter Auflagen! Eine lange Zeit und schwierige Bedingungen. Wenn nur 50 Prozent der möglichen Gäste eine Veranstaltung besuchen können, gibt es auch nur 50 Prozent der Einnahmen. Die Partymacher fragen sich, ob sich der Aufwand dann rechnet.
Randy Reichel, der Chef des Event-Hauses Bärenstein: “Wir waren die Ersten, die von der Krise betroffen waren und sind die Letzten, die Hilfe bekommen. Wir erwarten, dass die Politik hier eingreift.”
So sieht es auch Max Steudel aus Olbernhau, Inhaber von Skyline Events, der sagt: “Ich wünsche mir seitens der Regierung eine klare Aussage, wie es für die Veranstaltungsbranche weitergehen soll. Es gilt nicht nur die Sicht der Gäste zu berücksichtigen, hier geht es auch um Existenzen. Zurzeit sind die Veranstaltungen mit vielen rechtlichen Grauzonen hinterlegt. Mit Leidenschaft habe ich seit meiner Jugendzeit ‘Skyline Events’ aufgebaut und bis zur Coronakrise mit Erfolg geführt. Ich hoffe bald wieder die Künstler und Gäste mit meiner Arbeit begeistern zu können.”

Künstler wie STEREOACT unterstützen die Aktion an vielen Orten. Karat drehte ein Video, Inka Bause warb via Facebook für die Aktion,

Die Macher der “Night of Light” formulieren es knallhart: “Die Veranstaltungs-Wirtschaft steht auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen! Kommt keine Hilfe, übersteht sie die nächsten 100 Tage nicht und eine Insolvenzwelle droht.”

Auch die Brauerei in Zwönitz wurde in rotes Licht getaucht. Foto: André März

 

Die Parkwarte Aue. Foto: Georg Dostmann

 

In Olbernhau leuchtete die Kirche Rot. Foto: Kenny Langer

 

Ganz in Rot zeigte sich auch die Stadthalle Chemnitz. Foto: Harry Härtel

 

In der Annaberg-Buchholzer Innenstadt herrschte Rotlicht-Alarm im Erzhammer und im “Salon – Kunstcafé & Bar”. Foto: Sven Günther
Auf dem Auersberg sorgt Auersberg die LEC GmbH Enrico Oswald für Rotlicht-Alarm. Foto: Uwe Zenker