Start Zwickau Die AUTOmobile sagt langsam Servus
Artikel von: Redaktion
26.11.2015

Die AUTOmobile sagt langsam Servus

Selbst Hobby-Fachleute kommen beim Anblick dieses P70-Coupés aus dem Jahr 1959 ob der Ähnlichkeit mit einem Audi-Modell ins Grübeln. Foto: tsc
Selbst Hobby-Fachleute kommen beim Anblick dieses P70-Coupés aus dem Jahr 1959 ob der Ähnlichkeit mit einem Audi-Modell ins Grübeln. Foto: tsc

Zwickau. Die Zeit des Trabis lief am 30. April 1991 um 14.51 Uhr aus. Die der AUTOmobilen Trabant-Ausstellung wahrscheinlich Ende 2016. Dann gibt´s nach dem Um- und Ausbau des August-Horch-Museums keinen Platz mehr für die Intertrab-Trabi-Sammlung in der Automobilbauerstadt, dann „verkraftet Zwickau keine zwei Auto-Museen“. Ab dann erfordert es eine Umstrukturierung mit der Empfehlung „von ganz oben“ an das Trabant-Museum, sich einen anderen Standort zu suchen. Schließlich werde es im Horch-Museum eine eigene „Trabant-Abteilung“ geben. Dort wird dann auch die Produktionsstrecke der Duroplast-Fertigung zu sehen sein, die bereits Umzug gehalten hat.

Ein Grund mehr, Bilanz zu ziehen. War doch das Jahr 2015 für die Trabi-Sammlung mit über 2500 Besuchern u.a. auch aus Japan, den Niederlanden, Tschechien und Belgien durchaus erfolgreich, resümierte dieser Tage Wolfgang Kießling, Vereinsvorsitzender Intertrab. Sicherlich von Nutzen sei dabei das Kombi-Ticket beider Auto-Museen gewesen. Dies solle auch 2016 gelten. Inwieweit es danach noch zum Einsatz komme? „Wir hoffen mal!“ meinte Kießling und ergänzte lächelnd: „Ein logischer Entschluss, dass das Trabi-Museum umziehen wird.“ Der Ex-DDR-Rallye-Pilot stellte aber zugleich die neue Strategie der Ausstellung vor: „Es wird fortan mehr und mehr Vorserien-Fahrzeuge, Funktionsmuster und sogenannte K5-genehmigte Autos aus Zwickau geben, viele konstruierte aber nie vom Band gelaufene Ausfertigungen wie mit Diesel- oder Wankel-Motoren, ergänzt mit Leihgaben bedeutender Exemplare, die die Zwickauer ingenieur-technischen Fertig- und Fähigkeiten in der Zeit von 1945 bis 1991 zeigen werden.“ Also eine Ära der Zwickauer Autobauer ohne jeglichen Bezug zu Wolfsburg und Ingolstadt!

Als neuer Standort wird ab 2017 Meerane gehandelt, wo einst die Kombi-Karosse gefertigt wurde. Ab Mai kommenden Jahres besteht demnach letztmalig die Gelegenheit, die AUTOmobile Trabant-Ausstellung an ihrem Heimatort in der Uhdestraße zu besuchen. Für interessierte Gruppen gibt es allerdings auch die Möglichkeit, Raritäten mit dem geschwungenen S auf der Haube oder Typen der Reihen P70, F8 und F9 (nach Voranmeldung / Tel: 0375 – 30 35 912) in den Wintermonaten noch in Zwickau zu besichtigen.                                                                                                                          tsc