Start Erzgebirge Die Diakonie - ein kompetenter sozialer Dienstleister
Artikel von: Redaktion
07.03.2016

Die Diakonie – ein kompetenter sozialer Dienstleister

Diakonie Rainer Sonntag
Rainer Sonntag, Vorstand des Diakonischen Werkes Aue/Schwarzenberg im Gespräch mit dem WochenENDspiegel. Foto: Birgit Hiemer

Bad Schlema. Rainer Sonntag ist seit 1989 Mitarbeiter des Diakonischen Werkes. Der Diakon war viele Jahre als Heimleiter des Bethlehemstifts in Zwönitz tätig. 2001 wurde er die Geschäftsführer und 2004 neben Ruben Meyer Vorstand des Diakonischen Werkes Aue/Schwarzenberg e. V. Er übernahm damit die Verantwortung für ein Unternehmen, welches heute über 750 fest angestellte Mitarbeiter hat. Am 7. März begeht das Diakonische Werk Aue/Schwarzenberg e. V. sein 25jähriges Jubiläum. Birgit Hiemer sprach aus diesem Anlass mit Rainer Sonntag.

Mit über 750 Hauptamtlichen ist die Diakonie Aue/Schwarzenberg e. V. einer der größten Arbeitgeber im Landkreis?

Das ist richtig. Hinzu kommen viele Ehrenamtliche und Freunde, unsere über 1.800 Vereinsmitglieder und die Kirchgemeinden, mit denen wir auf ökumenischer Basis zusammenarbeiten, die unsere Arbeit unterstützen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Die Diakonie kümmert sich mit betreutem Wohnen, Sozialstationen und Pflegeheimen um alte und pflegebedürftige Menschen sowie Menschen mit Behinderung, bietet Beratungsdienste an, unterhält Kindertagesstätten, organisiert Freizeit und Erholung. Bei der Fülle Ihrer Aufgaben stellt sich fast die Frage: Haben Sie genügend Mitarbeiter?

Wenn wir Aufgaben übernehmen, müssen wir natürlich auch sicherstellen, dass diese von ausreichend qualifiziertem Personal erledigt werden können. Auch an uns geht der demografische Wandel nicht vorbei. Es entstehen immer wieder freie Stellen für die verschiedensten Fachkräfte, aber auch Pflegehilfskräfte. Wir bilden junge Menschen aus oder bieten ihnen ein Freiwilliges soziales Jahr an, um den Beruf auszuprobieren. Im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes kann man auf verschiedenste Weise in der Diakonie mitarbeiten.

Seit vielen Jahren haben sie eine Migrationsberatungsstelle für Erwachsene in Bad Schlema. Seit April vergangenen Jahres betreiben sie zusätzlich eine Koordinierungsstelle für Flüchtlinge und Asylbewerber. Wie ist die Resonanz?

Sehr gut! Deshalb haben wir in verschiedenen Bereichen unsere Arbeit weiter intensiviert. Wir betreuen seit Dezember 2015 rund 30 ausländische Jugendliche in Bad Schlema, die in der ehemaligen Berufsfachschule untergebracht sind, unterstützen in Bad Schlema dezentral wohnende Asylbewerber. Vor allem wollen wir diese Arbeit mit Unterstützung ehrenamtlicher Mitarbeiter koordinieren, die Bürgerinnen und Bürger in den Städten und Gemeinden informieren und Strukturen für die Integration schaffen. Deshalb haben wir zum Beispiel die „Auer Brücke” ins Leben gerufen. Es ist eine Begegnungsstätte für in- uns ausländische Mitbürger. Hier werden Sprachunterricht, Freizeitgestaltung und spezielle Angebote für Frauen organisiert. Solche Begegnungsstätten sollen demnächst auch in Schneeberg und Schwarzenberg entstehen.

Seit fast 15 Jahren sind Sie in der Geschäftsführung tätig. Erinnern Sie sich für unsere Leser bitte an die Anfänge!

Bis zur Wende gab es eine kleine Zweigstelle der Inneren Mission der Landeskirche Sachsen e.V. im Schwarzenberger Stadtteil Wildenau in der zwei Frauen und viele Ehrenamtliche diakonisch-missionarische Aufgaben übernahmen. Am 7. März 1991 fand die Gründungsversammlung des Diakonischen Werkes Aue/Schwarzenberg e. V., dem Rechtsnachfolger dieser Mission, statt. Eine stetige Aufbauphase begann. Immer mehr Einrichtungen und Aufgaben wurden in das Diakonische Werk überführt, Einrichtungen gebaut oder saniert, Strukturen angepasst oder neu entwickelt. Die Mitarbeiterzahl stieg auf rund 500. Seit 2005 liegt nun der Schwerpunkt unserer Arbeit in der kontinuierlichen Entwickung der Qualität, in der Aus- und Weiterbildung und in der Beratung zu verschiedesten sozialen Themen.

2005 wurde in Bad Schlema, in der Hohen Straße 5 das Haus der Diakonie eröffnet.

Das ist zum einen unsere Geschäftsstelle. Zum anderen sind hier eine Vielzahl unserer Beratungsstellen untergebracht sowie die Sozialstation Aue-Land.

Auch in der Suchtberatung bieten sie verschiedenste Hilfen an.

Das ist für uns ein ganz wichtiges Thema. Dieses Angebot konnten wir weiter ausbauen, so dass wir in Aue, Schwarzenberg, Bad Schlema, Schneeberg und Johanngeorgenstadt unser Beratungsangebot vorhalten. Zusätzlich können wir Präventionsangebote ausbauen. Für Kinder, die auf Grund der Vorbelastung ihrer Eltern gefährdet sind, bieten wir das Projekt „Trampolin” an. Das Suchtproblem nimmt leider zu. Alkohol, Drogen, Christal. Wir wollen eine Ambulante Rehabilitation einrichten und arbeiten hier mit dem HELIOS Klinikum Aue zusammen.

Was haben Sie sich für die kommenden Jahre vorgenommen?

Natürlich werden wir die Qualität unserer Arbeit weiter ausbauen, Geschaffenes erhalten und modernisieren, innovative Ansätze in Betreuung und Pflege einfließen lassen. Außerdem werden wir die Beratungszentren weiter fördern und die ambulante Pflege stärken. Gute Beispiele hierfür sind die Tagespflege in Schwarzenberg und die Wohnprojekte in Raschau und Zschorlau, deren Angebote sehr gut angenommen werden.

Um unsere Aufgaben bestmöglich zu erfüllen, arbeiten wir eng mit den anderen Diakonien des Erzgebirgskreises und den Trägern der Wohlfahrtspflege zusammen. Deshalb wird es am 21. August eine gemeinsame Festveranstaltung anlässlich des 25jährigen Bestehens der Diakonie Erzgebirge in Annaberg mit dem Landesbischof geben.

Und was ist Ihr Geburtstagswunsch?

Dass wir als Kirche wahrgenommen werden, die die christliche Botschaft der Liebe Gottes in Jesus Christus zu den Menschen zu Teil werden lässt. Zugleich auch als kompetenter sozialer Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises. Dass die Menschen uns als attraktiven Arbeitgeber kennenlernen und dass junge Menschen bei uns arbeiten wollen. Das ist eine Herausforderung für die Zukunft. Ich wünsche mir, dass die Menschen, die Hilfe benötigen, auch den Weg zu uns finden und dass die Würde jedes einzelnen geachtet wird. Unser Ziel sind offene und lebensfrohe Einrichtungen, die sich dem Gemeinwesen öffnen.

 

Umfassende Informationen erhalten Sie auch unter: http://www.diakonie-asz.de