Start Chemnitz "Die Kippa bleibt": Vereine Kraftwerk und Schalom mit Statement für Chemnitz
Artikel von: Redaktion
11.04.2019

“Die Kippa bleibt”: Vereine Kraftwerk und Schalom mit Statement für Chemnitz

Die Projektleiter Ute Kiehn-Dziuballa vom Kraftwerk e.V. und Uwe Dziuballa vom Schalom e.V. wollen Vorurteile abbauen und zum Dialog einladen. Foto: Cindy Haase

Chemnitz. Unter dem Titel “Die Kippa bleibt” wollen sich ab 29. April die Vereine Kraftwerk e.V. und Schalom e.V. erneut für mehr Toleranz, Akzeptanz und Offenheit in der Stadt stark machen. “Das ist unser Statement für Chemnitz”, sagen Ute Kiehn-Dziuballa und Uwe Dziuballa.

Die Idee entstand nach dem Angriff auf einen Juden mit Kippa (jüdische Kopfbedeckung) in Berlin im Sommer 2018 und verstärkte sich noch, als Uwe Dziuballa am 27. August 2018 in seinem koscheren Restaurant Schalom antisemitisch angefeindet und mit Steinen beworfen wurde.

Trotzdem ist er nicht gewillt, sich einschüchtern zu lassen. Deswegen auch der Slogan “Die Kippa bleibt”. Allerdings habe er schon Verständnis für jüdische Mitbürger, deren es in Chemnitz rund 1.000 gibt, die aus Angst vor Anfeindungen auf das Tragen der Kopfbedeckung verzichten. Auch Dziuballa berichtet, dass Schmährufe, das Androhen von Gewalt und Bespucktwerden für ihn zum Alltag gehören.

Auf seine Kippa verzichtet er deshalb aber nicht. Gemeinsam mit seiner Frau  Ute Kiehn-Dziuballa, die Geschäfsführerin des Kraftwerk e.V. ist setzt er seit Jahren auf Aufklärung und Gesprächsbereitschaft. “Unser Projekt soll verdeutlichen, dass Jüdisches und jüdisches Leben ganz normal nach Deutschland gehört.

Eröffnet wird “Die Kippa bleibt” am 29. April um 18 Uhr im Kraftwerk mit einem Klezmer-Konzert sowie einer szenischen Lesung. An drei Montagen (13. und 20. Mai, im Schalom und 16. Septemptember im Kraftwerk) sind unter Leitung von Uwe Dziuballa Gespräche unter dem Titel “Lebenszeichen” geplant. Mit dabei ist am 16. September der Kabarettist Uwe Steimle. Darüber hinaus gibt es Filmvorführungen und auf Anfrage für Gruppen auch Vorträge. Die Veranstaltungen sind alle kostenfrei für Besucher. Möglich wird das Dank Fördermittel, z.B. von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und dem Kulturraum Stadt Chemnitz.