Start Erzgebirge Die letzte Reise durch's Posamenten-Imperium
Artikel von: Andre Kaiser
08.07.2021

Die letzte Reise durch’s Posamenten-Imperium

Foto: Bundesarchiv, Wolfgang Thieme, Wikimedia Commons

 

Annaberg-Buchholz. Bis 1. August ist im Erzgebirgsmuseum die Sonderausstellung „POSAMENTEN – Von der Hutschnur bis zum Schnürsenkel“ noch zu sehen. “Dann endet ein großangelegtes Projekt, das durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert wurde und das die Vermittlung von Industriekultur in der hiesigen Region in und um Annaberg und Buchholz zum Inhalt hatte”, so Annett Flämig.

Die Pressesprecherin der Stadt: “Den Ausstellungsmachern ist es ein großes Anliegen, auf die Gefährdung einer jahrhundertelangen Tradition und die damit verbundenen technischen, gesellschaftlichen und kulturellen Errungenschaften hinzuweisen”.

Im Rahmen einer Führung haben Besucher lediglich noch am kommenden Freitag (9. Juli, ab 15.30 Uhr) die Möglichkeit, in das damalige Annaberg-Buchholz einzutauchen und durch die Sonderausstellung über die Geschichte der Posamentenindustrie geführt zu werden. Annett Flämig: “Gezeigt wird, welche Bedeutung die Posamentenindustrie in Annaberg-Buchholz und Umgebung hatte und wie weitreichend ihre Auswirkungen auf das Leben der Menschen waren. Dabei liegt der Fokus auf dem Lebenswerk einer großen Anzahl von Einwohnern aus Annaberg, Buchholz und der nahe liegenden Umgebung, die früher in dieser Branche gearbeitet haben. Die Geschichte der Posamentenherstellung wird facettenreich und interaktiv anhand von Zeitzeugenberichten, Lebenswegen und persönlichen Erfahrungen erzählt. Im Zentrum der Führung steht das OPEW (Obererzgebirgische Posamenten- und Effekten-Werk) – volkseigener Großkonzern mit über 3.000 Beschäftigten in Annaberg-Buchholz und Umgebung und einer enormen Bandbreite an Herstellungssparten und Erzeugnissen. Das OPEW war ein kleines Imperium und in mancher Hinsicht auch eine eigene Welt. Die Erinnerungen daran sind bei vielen Menschen in der hiesigen Gegend bis heute sehr präsent.”

Durch die Ausstellung begleitet Margit Kreißl, Kuratorin der Ausstellung und ehemalige Mitarbeiterin im OPEW Annaberg-Buchholz. Die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt. Besucher werden gebeten, sich vorher telefonisch unter der Nummer 03733 23497 oder per Mail an anzumelden.