Start Erzgebirge Die Lössnitzer Pyramide in Knoxville
Artikel von: Redaktion
22.01.2016

Die Lössnitzer Pyramide in Knoxville

Mario Rudolph und Peter Reinhardt bauen die Pyramiden- und Schwebeengelausstellung  auf. Foto: Karina Kartach
Mario Rudolph und Peter Reinhardt bauen die Pyramiden- und Schwebeengelausstellung auf. Foto: Karina Kartach

Lößnitz. Zur großen Pyramidenausstellung lädt der Lößnitzer Schnitz-und Bergverein alle Interessenten ein. Noch bis 14. Februar können die Besucher jeweils von donnerstags bis sonntags in der Lößnitzer ehemaligen Dampfbrauerei am Niedergraben 11 die Kunstwerke bewundern. Gezeigt werden auf drei Etagen rund 60 Pyramiden verschiedenster Bauformen, Drehleuchter und über 20 Schwebeengel, die in den hohen Räumen eindrucksvoll zur Geltung kommen. Gleich am Eingang grüßt die Stadtpyramide.
„Vor 15 Jahren stellten wir die erste Pyramidenausstellung mit großem Erfolg auf die Beine. Ende 2014 reifte dann die Idee für eine Wiederholung, denn es haben sich viele neue Informationen angesammelt“, erklärt Mario Rudolph. Wie der Vereinsvorsitzende betont, braucht sich Lößnitz mit seiner über 300 Jahre alten Tradition der erzgebirgischen Schnitzkunst nicht zu verstecken. Die Ausstellung soll an 155 Jahre Lößnitzer Pyramidenbaukunst erinnern. Erstmals ist zum Beispiel die 1872 von dem Lößnitzer Ernst Büttner geschaffene, mehrstöckige Pyramide, die einem orientalischen Bau gleicht und mit kunstvoll geschnitzten Figuren verzaubert, zu sehen. Auch die um 1918 von dem Lößnitzer Schnitzer Bruno Gebhard erbaute Pyramide mit heimischem Motiv wird erstmals gezeigt und gehört, dank einer Schenkung, seit einem Jahr zum Vereinsfundus.

Besondere Pyramiden in der Ausstellung

Eine Besonderheit ist die Wurzelpyramide. Lößnitzer Wurzeln hat auch ein Unikat in den USA, die derzeit im Museum in Knoxville ausgestellt wird. „Da die Amerikaner nach der Herkunft forschten, führte ihre Spur zu unserem Verein. In den letzten Monaten gab es viel Korrespondenz und wir haben viel Neues erfahren“, sagt Mario Rudolph. Der 1826 in Lößnitz geborene Christian Gottlieb Ficke war in der Muhme in Vergessenheit geraten. Der Schnitzer wanderte 1883 mit Frau und Kindern laut Schiffsliste nach Amerika aus und nahm seinen Weihnachtsberg und die Pyramide mit auf die weite Reise. Jetzt erst führte der Weg zurück in die Heimat, und die Besucher können die Pyramide auf einem extra angefertigten Poster bewundern.
Öffnungszeiten: 16.1.-14.2.16, Do. bis So. 13.30 Uhr bis 18 Uhr, Eintritt: 3 Euro, Kinder frei. krk