Start Vogtland Dieser Tatort kostete 1,8 Millionen Euro
Artikel von: Sven Günther
22.10.2021

Dieser Tatort kostete 1,8 Millionen Euro

Anna Schneider (Milena Tscharntke) ist auf offener Straße tot zusammengebrochen, daneben Leo Winkler (Cornelia Gröschel, li.) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) © MDR/MadeFor/Hardy Spitz

Wirtschaftsunternehmen MDR

Von Sven Günther

Region. Der Dresdner Tatort war der Quoten-Hit am Sonntag (17. Oktober). 9,1 Millionen Deutsche sahen sich die MDR-Produktion ab 20.15 Uhr an, die meisten waren begeistert, lobten Drehbuch und Darsteller. Qualität, die ihren Preis hat. Für den 88-minütigen Krimi “Unsichtbar” u.a. mit Karin Hanczewski (Karin Gorniak), Cornelia Gröschel (Leonie Winkler ), Martin Brambach (Peter Michael Schnabel) und Anna Maria Mühe (Martha Marczynski) zahlte der Sender 1,8 Millionen Euro – 21.228 Euro pro Minute.

Das geht aus dem neuen Produzentenbericht des MDR hervor, der auch dokumentiert, das der Sender gerade während der Corona-Krise eine wichtige Einnahmequelle für Kulturschaffende war. „Der MDR, der KiKA und die ARD haben seit dem Beginn der Corona-Pandemie bewiesen, dass sie auch in der Krise verlässliche Partner der Kreativwirtschaft sind, indem sofort pragmatische Unterstützung auf den Weg gebracht wurde“, so MDR-Intendantin Karola Wille. So haben bereits im März 2020 alle ARD-Landesrundfunkanstalten und die ARD-Degeto die Übernahme von 50 Prozent der beim Produzenten – unter Anrechnung staatlicher Unterstützung – entstandenen Corona-bedingten Mehrkosten bei entsprechenden Produktionen zugesagt.

Außerdem werden seit Mai 2020 die Kosten für Hygieneschutzmaßnahmen komplett übernommen. „In dieser herausfordernden Zeit war und ist es das erklärte Ziel, die Umsetzung bereits beauftragter Produktionen und die anhaltende Neubeauftragung von Produktionen sicherzustellen, um dem Programmauftrag nachkommen zu können“, so die Intendantin. „Deshalb setzen wir diese eigenständigen Maßnahmen fort.“ Darüber hinaus engagiert sich die ARD gemeinsam mit Ländern und weiteren Sendern in einem Ausfallsfonds zur Absicherung von Auftragsproduktionen in Corona-Fällen.

MDR aktuell war im Sendegebiet die meistgesehene Fernsehsendung. Foto: Alexander Friedrich/MDR

Der Aufwand für Auftrags-, Ko- und Lizenzproduktionen des MDR und des KiKA belief sich laut Produzentenbericht im Jahr 2020 auf 69,4 Mio. Euro. 85 Prozent dieses Aufwands – 45,5 Mio. Euro – gingen dabei an nicht mit ihm verbundene Unternehmen. Das waren rund 5,7 Mio. Euro mehr als im Vorjahr.

Zahlen, die auch Rundfunkratsvorsitzende Prof. Dr. Gabriele Schade lobt: “Die vielfältigen Maßnahmen zur Absicherung von Auftragsproduktionen und zahlreiche Dialogformate des MDR mit regionalen Produzierenden bieten dem Sender gute Chancen, das kreative Potenzial aus Mitteldeutschland noch intensiver für die Programmarbeit zu nutzen.”

Der Mitteldeutsche Rundfunk. Nicht nur ein Sender, sondern ein Wirtschaftsunternehmen!

587 Millionen Euro bekam der MDR aus den Rundfunkbeiträgen 2020. Davon zahlte er 206,1 Millionen Euro Personalkosten (rund 2000 Mitarbeiter), der Rest wurde größtenteils für Produktionen ausgegeben. So beliefen sich die Herstellungskosten für “MDR aktuell” inklusive Sport pro Tag auf 55.000 Euro.

Hier die Herstellungskosten pro Minute anderer MDR Sendungen

Sachsenspiegel 1400 Euro
Damals war‘s 888 Euro
Gottesdienste 2116 Euro
Umschau 1755 Euro
Große Show der Weihnachtslieder 4658 Euro
exakt 2500 Euro
Schloss Einstein 6198 Euro
Stefanie Hertel – Die große Show zum Muttertag 1710 Euro
Mach dich ran 849 Euro
Schlagerchance in Leipzig 2699 Euro
Tierisch tierisch 866 Euro
Lebensretter 968 Euro
Voss und Team 1278 Euro
Einfach genial 1028 Euro
Musik für Sie 1377 Euro

Die erfolgreichste Sendung im MDR-Gebiet war im letzten Jahr “MDR aktuell” am 21. März mit 1,18 Millionen Zuschauern. Es folgen “MDR regional” vom gleichen Tag mit 1,04 Mio. “Elefant, Tiger & Co” vom 3. Januar mit 884.000. “KRIPO live” erreichte am 22. März 868.000 Menschen., “Mach Dich ran” am 11. Mai 860.000